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Bedeutende Fledermausvorkommen in Steinbrüchen – ein unterschätzter Winterquartiertyp in alten Abbauwänden

  • In vier alten Steinbrüchen der Baumberge (Nordrhein-Westfalen) wurden offene, spaltenreiche Abbauwände als Schwärm- und Winterquartier von mindestens acht Fledermausarten nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte mithilfe einer Kombination verschiedener Methoden. Zur Beurteilung von Bestandsgrößen wurden Daten zweier bekannter Referenzquartiere mit herangezogen. Der so ermittelte Überwinterungsbestand in den vier Steinbrüchen liegt bei über 2.000 Individuen mit einem Anteil der Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) von 43 %, gefolgt von der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) mit 24 %. Insbesondere der hohe Anteil der Bechsteinfledermaus, die im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Richtline aufgeführt ist, unterstreicht die hohe naturschutzfachliche Bedeutung dieses Winterquartiertyps. Ein Vorkommen solch individuenreicher Fledermausquartiere in alten Abbauwänden war in Deutschland bisher nicht bekannt. Vor geplanten Eingriffen in Steinbrüchen – auch bei bereits genehmigtenIn vier alten Steinbrüchen der Baumberge (Nordrhein-Westfalen) wurden offene, spaltenreiche Abbauwände als Schwärm- und Winterquartier von mindestens acht Fledermausarten nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte mithilfe einer Kombination verschiedener Methoden. Zur Beurteilung von Bestandsgrößen wurden Daten zweier bekannter Referenzquartiere mit herangezogen. Der so ermittelte Überwinterungsbestand in den vier Steinbrüchen liegt bei über 2.000 Individuen mit einem Anteil der Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) von 43 %, gefolgt von der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) mit 24 %. Insbesondere der hohe Anteil der Bechsteinfledermaus, die im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Richtline aufgeführt ist, unterstreicht die hohe naturschutzfachliche Bedeutung dieses Winterquartiertyps. Ein Vorkommen solch individuenreicher Fledermausquartiere in alten Abbauwänden war in Deutschland bisher nicht bekannt. Vor geplanten Eingriffen in Steinbrüchen – auch bei bereits genehmigten Verfüllungen – muss grundsätzlich nach Fledermausquartieren gesucht werden, um ein Eintreten von Verbotstatbeständen des § 44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) auszuschließen.show moreshow less

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Metadaten
Author:Frauke Meier, Guido Gerding, Veronika Zeus, Matthias Olthoff
URN:urn:nbn:de:hbz:b219-18266
DOI:https://doi.org/10.19217/NuL2023-11-01
Publisher:Kohlhammer
Place of publication:Stuttgart
Document Type:Article
Language:German
Release Date:2024/11/04
DNL-online Keyword:Artenschutz <Tier>; Baumberge; Biologische Aktivität; Chiroptera; Fauna; Fels; Fledermäuse; Gefährdete Tierart; Habitat; Mammalia; Münsterland; Nordrhein-Westfalen; Steinbruch; Säugetiere; Winter; Zählung; Überwinterung
Volume:2023
Issue:98 / 11
Page Number:9 Seiten
First Page:489
Last Page:497
Journals:Natur und Landschaft / 98.2023 / Heft 11
Licence (German):License LogoCreative Commons - CC BY-ND - Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International