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Seit der Einführung der Vogelschutzrichtlinie im Jahr 1979 stehen alle heimischen wildlebenden Vogelarten auf dem Gebiet der Europäischen Union unter Schutz. Um Fortschritte und Erfolge, aber auch Defizite bei der Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie feststellen zu können, wurden die Vorgaben für die Berichtspflicht nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie im Jahr 2011 von der Europäischen Kommission überarbeitet. Erstmals waren daher mit dem Bericht 2013 nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie Informationen zum Netz der Europäischen Vogelschutzgebiete und Daten zur Bestandssituation der Vogelwelt abzugeben. Für die Vogelarten, die Anlass zur Ausweisung Europäischer Vogelschutzgebiete waren - sogenannte Triggerarten -, wurden zusätzlich Gefährdungen und Erhaltungsmaßnahmen berichtet. In diesem Buch werden das Vorgehen bei der Berichterstellung dargestellt und die Methoden zur Aufbereitung der Berichtsdaten dokumentiert. Die zentrale Rolle der vorwiegend ehrenamtlich erhobenen Monitoringdaten wird herausgearbeitet. Der Band enthält darüber hinaus ausgewählte Analysen des nationalen Vogelschutzberichts und des EU-Gemeinschaftsberichts. Übersichtstabellen dokumentieren - in dieser Form erstmalig - die umfassenden Informationen zu den Vogelarten in Deutschland: - Listen zum Vorkommensstatus von Brut- und Rastvögeln - Bestandsgrößen heimischer Brutvogelarten und überwinternder Wasservögel - Bestandstrends von Brutvögeln über 12 und 25 Jahre für Deutschland und die Bundesländer - Bestandstrends überwinternder Wasservögel über 12 und 25 Jahre - Aktuelle Größe und Trends der Verbreitungsgebiete der Brutvögel - Bestandsgrößen der Triggerarten innerhalb der Europäischen Vogelschutzgebiete - Beeinträchtigungen und Gefährdungen sowie Erhaltungsmaßnahmen von Triggerarten Das Buch wird mit einer umfangreichen Quellendokumentation und einem Ausblick auf die Weiterentwicklung der Berichterstellung abgerundet.
Das Bundesnaturschutzgesetz enthält in § 15 Absatz 3 die Prüfvorschrift, die zur Reduzierung der Inanspruchnahme landwirtschaftlich genutzter Fläche für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen führen soll. Als zu prüfende Maßnahmentypen wurden die Entsiegelung, die Wiedervernetzung von Lebensräumen sowie Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen eingeführt. Diese Maßnahmentypen haben der dauerhaften Aufwertung des Naturhaushaltes und der Landschaftspflege im Sinne des zu erbringenden Kompensationsziels zu dienen. Der vorliegende Band ist das Ergebnis des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens "Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von Kompensationsmaßnahmen zur Umsetzung von Konzepten des Naturschutzes und der Landschaftsentwicklung". In diesem Band werden der Rahmen, die Möglichkeiten und die Grenzen des Maßnahmentyps "Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen zur Kompensation" präzisiert. Die Auswertung der Quellen gibt im fachlichen Teil einen Überblick über den Stand des Wissens im Hinblick auf die gleichartige oder gleichwertige Wiederherstellung von Funktionen des Naturhaushaltes in der Agrarlandschaft. Der vorliegende Band zeigt Grenzen, aber auch die Möglichkeiten von Bewirtschaftungs- oder Pflegemaßnahmen zur Kompensation auf. Dieser Maßnahmentyp kann den Anwendungsrahmen von Kompensationsmaßnahmen erweitern und stellt alle Beteiligten vor neue Herausforderungen.
Seit der Veröffentlichung der zweiten Fassung der Roten Liste gefährdeter Biotoptypen hat sich die Gefährdungssituation bei vielen Biotoptypen verändert. Zudem wurden neue Kenntnisse über das Vorkommen und die Bestandsentwicklung vieler Biotoptypen durch die Fortführung der Biotopkartierungen in den Ländern und nicht zuletzt durch den dritten Nationalen Bericht gemäß Art. 17 FFH-Richtlinie hinzugewonnen. Da sich viele naturschutzfachliche Bewertungen auf die Gefährdungseinstufungen der nationalen Roten Liste der Biotoptypen abstützen, war eine Aktualisierung notwendig geworden. Für die nun vorgelegte dritte Fassung der Roten Liste gefährdeter Biotoptypen Deutschlands erfolgte eine grundlegende Überarbeitung des Systems der Gefährdungskriterien. Hier galt es den zwischenzeitlichen Entwicklungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene Rechnung zu tragen. Außerdem wurde für die Meeresbiotoptypen eine umfassende Neufassung des Klassifizierungssystems in Anpassung an aktuelle internationale Standards vorgenommen. Im Ergebnis zeigt sich, dass trotz einiger positiver Entwicklungen die Gefährdungssituation der Biotoptypen in Deutschland nach wie vor sehr angespannt ist. Besonders dramatisch ist die Situation von terrestrischen Offenlandbiotoptypen und hier besonders von extensiven Grünlandbiotopen. Die Anstrengungen des Naturschutzes dürfen daher nicht nachlassen und müssen in vielen Bereichen noch verstärkt werden. Dabei kann der Naturschutz alleine nicht erfolgreich sein, sondern muss andere gesellschaftliche Akteure wie z. B. die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft in die Bemühungen einbinden. In der vorliegenden Neuauflage der Roten Liste wurden die praxisrelevanten Zusatzinformationen überarbeitet und erweitert. Neu aufgenommen wurden Angaben zu diagnostisch wichtigen Arten sowie zur Empfindlichkeit der Biotoptypen gegenüber Stickstoffeinträgen. Insgesamt stellt diese 3. Fassung der Roten Liste erneut ein umfassendes Handbuch der Biotoptypen Deutschlands dar und bildet damit eine wichtige Grundlage für alle raumrelevanten Planungen.
Schutz von Seggenrohrsänger, Wachtelkönig und Brenndoldenwiesen am Beispiel des Unteren Odertals
(2017)
Der Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) zählt zu den am meisten gefährdeten Vogelarten in Deutschland. Sein letztes bekanntes Brutgebiet in Deutschland liegt im Nationalpark Unteres Odertal. Im Rahmen der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten hat sich Deutschland 2003 zur Umsetzung eines Aktionsplans zum Schutz dieser Art verpflichtet. In diesem Zusammenhang wurde 2009 ein vom Bundesamt für Naturschutz gefördertes Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben im Nationalpark Unteres Odertal initiiert. Ein wichtiges Ziel des Vorhabens, das 2011 in seine Umsetzungsphase ging, war die modellhafte Wiederherstellung von Bruthabitaten für den Seggenrohrsänger. Der Seggenrohrsänger fungiert dabei zusammen mit dem Wachtelkönig (Crex crex), dessen Schutz ebenfalls Gegenstand des Vorhabens war, als Leitart für die Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen auch anderer bedrohter Arten, aber auch des FFH-Lebensraumtyps "Brenndolden-Auenwiesen". Die Ergebnisse dieses Vorhabens werden in diesem Band vorgestellt.
Landwirtschaftliche Nutzung ist auf mehr als 50 % der Fläche Deutschlands vertreten. Auch Schutzgebiete enthalten landwirtschaftlich genutzte Bereiche. Landwirtschaft und Naturschutz sind miteinander verzahnt. Die o.g. Tagung sollte aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Situation für Wildpflanzen und verschiedene Tiergruppen in Agrarlandschaften beleuchten und Beispiele für Schutzprogramme und wegweisende Einzelprojekte vorstellen. Die Effizienz bisheriger Schutzmaßnahmen sowie die Rahmenbedingungen und mögliche Lösungsansätze in der Agrarpolitik wurden diskutiert. Die Tagung zielte insbesondere darauf ab, die verschiedenen im Naturschutz tätigen bzw. forschenden Akteurinnen und Akteure stärker miteinander zu vernetzen. Darüber hinaus sollte der praktische Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Naturschutz und Wissenschaft gefördert werden. Der Band enthält die Tagungsergebnisse. Neben der Analyse der Rahmenbedingungen, wie z.B. die Wirkung von neuartigen Pestiziden und Saatgutbeizen, erhöhte Stickstoffmengen, Biomasseanbau und Fragmentierung der Landschaft, werden auch Analysen von Bestandsentwicklungen bei Vögeln und Rückgängen der Insekten vorgestellt. Ebenso sind Erfahrungen zu konkreten Vorhaben zum Schutz und zur Förderung von Tier- und Pflanzenarten sowie Grünlandlebensräumen in der Agrarlandschaft enthalten.
Ehrenamtliches Engagement stellt ein maßgebliches Standbein für den Naturschutz in Deutschland dar. Erste Naturschutzvereine wurden bereits vor mehr als 100 Jahren gegründet und auch Flächenerwerb durch Vereine zur Sicherung bedrohter Gebiete findet seit Langem statt. Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 kam es beispielsweise im Kontext des Verkaufs ehemaligen Staatseigentums der DDR auch zur Veräußerung bzw. kostenlosen Übertragung von Naturschutzflächen (sogenanntes Nationales Naturerbe), in dessen Rahmen insbesondere Naturschutz-Stiftungen und -Vereine bzw. -Verbände als neue Flächeneigentümer vielfältige Verpflichtungen übernahmen. Viele Erfolge des Naturschutzes gehen auf diesen kontinuierlichen ehrenamtlichen Einsatz zurück. Diese Sachverhalte waren für das BfN Anlass, im Jahr 2015 auf der Insel Vilm eine Tagung durchzuführen, auf der verschiedene Stiftungen, Vereine und Verbände ihre Erfolge im Flächen- und Gebietsschutz explizit vorstellten. Dieser Band fasst die Ergebnisse der Tagung zusammen.
Der Handel mit exotischen Reptilien in Deutschland am Beispiel der Warane (Familie Varanidae)
(2017)
Der internationale Handel mit Wildtieren hat sich seit Langem als ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor etabliert. Dieser Handel mit exotischen Tieren und insbesondere Reptilien wird seit Jahrzehnten wissenschaftlich dokumentiert und bezüglich seiner Naturverträglichkeit kontrovers diskutiert. Wie jeder andere ökonomische Vorgang unterliegt auch der Handel mit exotischen Tieren gewissen Schwankungen, Trends und Modeerscheinungen und wird zu einem nicht unerheblichen Teil durch die Nachfrage der Konsumenten - sei es die Lederindustrie, die sogenannte traditionelle Medizin oder die Hobby-Tierhalter - angetrieben. Von dem internationalen Handel und der oben genannten Marktdynamik sind in besonderem Maße auch ein großer Teil der Waranarten betroffen, die alle in den Anhängen des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) gelistet sind und somit einen besonderen Schutz genießen. Die EU-Mitgliedstaaten gehören zu den Haupteinfuhrländern für exotische Reptilien; dies gilt in besonderem Maße auch für Warane. In diesem Band wird der aktuelle Kenntnisstand zum Handel mit Exoten unter Berücksichtigung der Rolle der Europäischen Gemeinschaft und v.a. Deutschlands beleuchtet, und am Beispiel der Warane werden Probleme des Handels mit exotischen Tieren, aber auch mögliche Lösungswege im Sinne des Artenschutzes diskutiert. Der vorliegende Band richtet sich an alle mit CITES und internationalem Artenschutz befassten Behörden und Personen, darüber hinaus aber auch an den Kreis derjenigen, die sich aus Liebhaberei mit Zucht und Terraristik beschäftigen, sowie an Interessensvertreterinnen und -vertreter der einschlägigen Verbände bis hin zum Zoohandel.
Die FFH-RL vom 21. Mai 1992 hat mit der Etablierung des inzwischen größten zusammenhängend koordinierten Schutzgebietssystems der Erde Maßstäbe im Naturschutz gesetzt und gilt heute als wichtige Grundlage für den Erhalt der Biodiversität in Europa. Zum Schutz dieses Natura 2000-Netzes sind Pläne und Projekte vor ihrer Genehmigung auf die Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen der Natura 2000-Gebiete zu überprüfen. Die FFH-Verträglichkeitsprüfung (FFH-VP) nach § 34 Bundesnaturschutzgesetz stellt dabei das zentrale Prüfinstrument des europäischen Gebietsschutzes dar, mit dem zugleich eine Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und dem notwendigen Schutz der Biodiversität erreicht werden soll. Nach mehr als zwei Jahrzehnten lässt sich Bilanz ziehen und konstatieren, dass sich die FFH-RL erfolgreich etabliert hat und die FFH-VP zum Schutz der vielfältigen Natura 2000-Gebiete gut geeignet ist. Die zahlreichen auf europäischer, nationaler und Länder-Ebene erarbeiteten Regelwerke, Leitfäden und Fachkonventionen stellen hierbei wichtige Arbeitshilfen für die planerische Praxis dar. Trotz allem bestanden in speziellen rechtlichen und fachlichen Fragen nicht zu unterschätzende Unsicherheiten und Schwierigkeiten, welche der Anlass waren, dass sich das Bundesamt für Naturschutz mit einer Reihe von Expertenworkshops über mehrere Jahre diesen Themen intensiv gewidmet hat. Dabei standen insbesondere Fragen zur Bestimmung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen bei verschiedenen Vorhabentypen und Wirkfaktoren sowie die Prognose und Bewertung kumulativer Beeinträchtigungen in der FFH-VP im Mittelpunkt. Ziel war es, methodische Herangehensweisen zu diskutieren, zu validieren und zielgerichtet weiterzuentwickeln, um so eine verbesserte Umsetzung der FFH-Richtlinie in der Praxis zu gewährleisten. Mit diesem Band werden nun die wichtigsten Ergebnisse der Workshops zusammengefasst und der Fachöffentlichkeit in aufbereiteter Form zur Verfügung gestellt.
Die Publikation basiert auf der Zusammenstellung umfangreicher Daten, die im Rahmen verschiedener Publikationen und Gutachten zu o.g. Thema erhoben wurden. Bei aller Heterogenität zeigen die Ergebnisse deutlich, dass Flussauen nach wie vor Hotspots der Biodiversität sind - und dass Revitalisierungen der Auen sehr erfolgreich sein können. Obwohl Flussauen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa gehören, besonders unter Belastungen und Veränderungen gelitten haben und vielfach renaturiert werden, fehlt bislang eine Zusammenfassung des Kenntnisstandes zu ihrer Biodiversität. O.g. Veröffentlichung soll diese Lücke füllen.
Wildnis im Dialog
(2017)