Von Kulturlandschaft wird aktuell zwar gern gesprochen, nur selten wird allerdings dasselbe darunter verstanden. Im Gegenteil: Vermutlich erfreut sich der Begriff gerade deshalb zunehmender Beliebtheit, weil er so vielfältig interpretierbar ist. Kulturlandschaft ist vor allem deshalb Diskussionsgegenstand, weil der Eindruck gewachsen ist, dass es nötig ist, sich über die Qualität von Kulturlandschaft im Sinne von Lebensumwelt und Heimat auseinanderzusetzen. Im Fokus der vorliegenden Veröffentlichung stehen deshalb die kulturellen Funktionen einer Landschaft, insbesondere die Identifikations- und Dokumentationsfunktion, und ihre planerische Handhabung in der Landschaftsrahmenplanung und nachfolgend der Regionalplanung sowie die Ausgestaltung der zugehörigen Partizipationsprozesse. In vorliegendem Band werden Ausgangspunkte und Grundlagen einer planerischen Befassung mit der Identifikations- und Dokumentationsfunktion einer Landschaft aufbereitet, in dem rechtliche, insbesondere aber unterschiedliche fachliche Perspektiven auf Kulturlandschaft und die inhaltlichen Querbezüge zur biologischen Vielfalt beleuchtet werden.
Der vorliegende Band enthält praxisorientierte Arbeitsmaterialien aus einem F+E-Vorhaben zu o.g. Thema, die entsprechend der maßgeblichen Phasen eines Planungsprozesses gegliedert und als Modulsystem aufgebaut sind. Die Methodenmodule zeigen dabei ebenso wie die Partizipationsmodule Beispiele und Optionen. Sie sind nicht als abschließend, idealtypisch oder als Mindestinhalt zu verstehen, sondern als Möglichkeiten, die anregen wollen, sich planerisch intensiver mit der zukünftig gewollten "Kultur" einer Landschaft auseinanderzusetzen.
Die Folgen des Klimawandels sind weitreichend. Sie betreffen soziale und ökonomische Güter ebenso wie künftige Möglichkeiten der Landnutzung und den Zustand von Natur und Landschaft. Der Klimawandel wird hierdurch auch für den Naturschutz zu einem Thema von erheblicher Bedeutung: Gefordert ist die Entwicklung von Managementstrategien zum Umgang mit den absehbaren Auswirkungen sowie den auftretenden Risiken und Unwägbarkeiten des Klimawandels. Die Veröffentlichung setzt sich mit der Bedeutung des Klimawandels und seinen vielfältigen, differenzierten Auswirkungen auseinander, auf die der Naturschutz mit seinen Managementstrategien und Instrumenten reagieren muss. Ein gewisser - allerdings nicht ausschließlicher - Schwerpunkt wird hier auf das Instrument der Landschaftsplanung gesetzt. Der Landschaftsplanung kommt eine besondere Stellung im Kanon der naturschutzrechtlichen Instrumente zu, da sie nicht nur als flächendeckende Fachplanung des Naturschutzes wirksam wird, sondern ebenso als Informations-, Bewertungs- und Entscheidungsgrundlage für die Raum- und Bauleitplanung, für umweltwirksame Fachplanungen sowie für Eingriffsregelung und Umweltprüfungen.