Zum Schutz der küstenfern überwinternden und mausernden See- und Wasservögel wurde 2005 in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (12-200 Seemeilenzone) je ein Teilbereich von Nord- und Ostsee als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Diese beiden Gebiete, die "Östliche Deutsche Bucht" und die "Pommersche Bucht", sind Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 und zählen mit insgesamt mehr als 5000 qkm zu den größten Vogelschutzgebieten Europas. Für die Entwicklung der gebietsspezifischen Managementpläne werden in diesem Buch die wissenschaftlichen Grundlagen über die Ökologie der nach europäischem Recht geschützten Vogelarten dargestellt. Dies geschieht anhand einer Zusammenfassung von neuen und bestehenden Daten über die biologischen Charakteristika der 27 für die Gebiete bedeutsamsten Arten. Eine vergleichbare Zusammenstellung fehlte bislang, ist aber eine wesentliche Voraussetzung, um für jede Art spezifische Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Zusätzlich werden auf der Grundlage ihrer morphologischen, verhaltensbiologischen und ernährungsökologischen Eigenschaften die spezifischen Empfindlichkeiten der Arten gegenüber menschlichen Aktivitäten im Meer abgeleitet. Die Artensteckbriefe der See- und Wasservögel in Nord- und Ostsee fassen das bestehende Wissen für die Praxis zusammen und sind eine essentielle Grundlage für die Entwicklung von Schutzmaßnahmen und die Bewertung von Eingriffen in die Lebensräume der Seevögel auf dem Meer.
Im Jahr 2005 sind in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) die Östliche Deutsche Bucht (Nordsee) und die Pommersche Bucht (Ostsee) als Vogelschutzgebiete innerhalb des NATURA-2000-Netzwerkes ausgewiesen worden. Mit mehr als 5.000 km2 Fläche gehören sie mit zu den größten europäischen Vogelschutzgebieten. Die vorliegende Veröffentlichung enthält die Steckbriefe von 27 nach europäischem Recht geschützten See- und Wasservögeln, die in diesen Schutzgebieten vorkommen. Die Steckbriefe enthalten Informationen zu Systematik, Identifikation, Verbreitung, Biologie und Ökologie, Gefährdungsursachen, anthropogenen Störungen, Schutzverantwortlichkeiten, Zählungsmethoden und weiterem Forschungsbedarf.