Der vorliegende Band enthält praxisorientierte Arbeitsmaterialien aus einem F+E-Vorhaben zu o.g. Thema, die entsprechend der maßgeblichen Phasen eines Planungsprozesses gegliedert und als Modulsystem aufgebaut sind. Die Methodenmodule zeigen dabei ebenso wie die Partizipationsmodule Beispiele und Optionen. Sie sind nicht als abschließend, idealtypisch oder als Mindestinhalt zu verstehen, sondern als Möglichkeiten, die anregen wollen, sich planerisch intensiver mit der zukünftig gewollten "Kultur" einer Landschaft auseinanderzusetzen.
Von Kulturlandschaft wird aktuell zwar gern gesprochen, nur selten wird allerdings dasselbe darunter verstanden. Im Gegenteil: Vermutlich erfreut sich der Begriff gerade deshalb zunehmender Beliebtheit, weil er so vielfältig interpretierbar ist. Kulturlandschaft ist vor allem deshalb Diskussionsgegenstand, weil der Eindruck gewachsen ist, dass es nötig ist, sich über die Qualität von Kulturlandschaft im Sinne von Lebensumwelt und Heimat auseinanderzusetzen. Im Fokus der vorliegenden Veröffentlichung stehen deshalb die kulturellen Funktionen einer Landschaft, insbesondere die Identifikations- und Dokumentationsfunktion, und ihre planerische Handhabung in der Landschaftsrahmenplanung und nachfolgend der Regionalplanung sowie die Ausgestaltung der zugehörigen Partizipationsprozesse. In vorliegendem Band werden Ausgangspunkte und Grundlagen einer planerischen Befassung mit der Identifikations- und Dokumentationsfunktion einer Landschaft aufbereitet, in dem rechtliche, insbesondere aber unterschiedliche fachliche Perspektiven auf Kulturlandschaft und die inhaltlichen Querbezüge zur biologischen Vielfalt beleuchtet werden.
Die Bewirtschaftungsplanung nach Wasserrahmenrichtlinie ist das zentrale Instrument zur Entwicklung der Gestalt und Lebensraumqualität der Fließgewässer und zum Schutz des Grundwassers. Aufgrund ihres ökosystemaren und flächenbezogenen Ansatzes weist sie zahlreiche Schnittstellen zum Naturschutz auf, die größtenteils Synergiepotenziale beinhalten. Mit der Umsetzung der Richtlinie wird deshalb die Erwartung verbunden, dass Wasserwirtschaft und Naturschutz durch eine gute Kooperation zu beiderseitigem Nutzen sowohl wasserwirtschaftliche als auch Naturschutzziele verwirklichen können. Bis Ende des Jahres 2009 wurden erstmals Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme für alle zehn Flussgebietseinheiten in Deutschland aufgestellt. Der vorliegende Band analysiert, wie Naturschutzbelange dabei einbezogen wurden und welche zusätzlichen Möglichkeiten künftig dafür bestehen. Auf Grundlage einer Analyse der Schnittstellen zwischen den Zielen des Naturschutzes und der Wasserrahmenrichtlinie, einer vergleichenden Auswertung ausgewählter Planungsdokumente in den 10 Flussgebietseinheiten Deutschlands sowie einer vertieften Betrachtung einzelner Schnittstellen zu den Schwerpunktthemen "Natura 2000", "Auen und Biotopverbund" sowie "grundwasserabhängige Landökosysteme und Feuchtgebiete" werden Kernempfehlungen zu sechs Themenbereichen formuliert. Diese umfassen neben den drei vertieft betrachteten Schnittstellen auch den inhaltlichen Detaillierungsgrad und die räumliche Zuordnung der Planinhalte, die Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung sowie die Aspekte SUP, FFH-Verträglichkeitsprüfung und Klimacheck.