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Baummikrohabitate (BMH) sind biodiversitätsfördernde Strukturelemente an Einzelbäumen und haben eine wichtige Funktion für den Artenschutz. Zu den BMH zählen bspw. Specht- und Faulhöhlen, Kronentotholz und epiphytischer Bewuchs. Durch technisierte und ertragsorientierte Waldbewirtschaftungsformen liegen Quantität und Qualität von BMH in Wäldern in der Regel deutlich unter dem natürlichen Potenzial. Die natürliche Entstehung und Entwicklung von BMH dauert oft Jahrzehnte und unterliegt zufälligen Einwirkungen. Um dennoch BMH in größerer Anzahl und unabhängig von natürlichen Wirkungsgefügen und Zeiträumen bereitzustellen, können BMH künstlich erzeugt oder ihre Entwicklung kann durch technische Maßnahmen beschleunigt werden. Die häufigsten und bekanntesten künstlichen BMH sind Nistkästen für diverse Vogelarten sowie Fledermausquartiere. Weit weniger gängig sind die künstliche Schaffung von Kronentotholz und Stammhöhlungen oder das Bereitstellen komplexer Habitatimitate für totholznutzende Gliederfüßer (Arthropoden). Seltenere Zielarten künstlicher BMH sind auch andere Säugetiere wie -Bilche (Gliridae), verschiedene Pilzarten und Flechten. Inwiefern künstlich geschaffene BMH ihre natürlichen Vorbilder erfolgreich imitieren können, ist bislang nicht abschließend bekannt, auch wenn die Zielarten der für diesen Beitrag untersuchten Literatur überproportional häufig gefährdete bzw. seltene Arten umfassen. Der teilweise geringe Kenntnisstand zu den künstlichen BMH ist ein beschränkender Faktor bei deren Anlage und Standortwahl. Insbesondere fehlen präzise Anleitungen für deren Schaffung oder Initiierung. Die vorliegende Literaturstudie trägt die vorhandenen wissenschaftlichen Kenntnisse zur Anlage und Wirksamkeit künstlicher und künstlich initiierter BMH im Wald zusammen.
Die Voruntersuchung des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens (E + E-Vorhabens) "Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen" hatte zum Ziel, die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zur Etablierung einer Grünen Infrastruktur auf der regionalen Ebene am Beispiel des Kreises Lippe zu analysieren und ein nachfolgendes Hauptvorhaben sowie die wissenschaftliche Begleitforschung dazu vorzubereiten. Der Fokus lag dabei auf den Themengebieten Biotopverbund, Kulturlandschaft und Erholung. Im Rahmen der Voruntersuchung wurden auf Basis einer umfassenden Analyse des Planungsraums sieben themengebietsübergreifende Schwerpunkträume der Grünen Infrastruktur innerhalb des Kreises Lippe identifiziert. Aufbauend auf den Analyseergebnissen, den ermittelten Schwerpunkträumen und unter Berücksichtigung weiterer bestehender Projekte, Vorhaben und Programme mit einem Bezug zur Grünen Infrastruktur wurde ein Entwurf für die übergeordnete Grüne Infrastruktur im Kreis Lippe erarbeitet. Zur weiteren Vorbereitung des Hauptvorhabens wurde ein Handlungsprogramm entwickelt. Dazu wurden projektorientierte Leitbilder, Ziele und Maßnahmen für die ermittelten Schwerpunkträume erarbeitet, wobei sich insbesondere die entwickelten Maßnahmen durch ihren Modellcharakter in Hinblick auf die Förderung, Stärkung und Entwicklung regionaler Grüner Infrastruktur auszeichnen.
Bei der Beschleunigung der Energiewende gilt es, weder den Schutz von Natur und Landschaft noch die Bürgerbeteiligung aus den Augen zu verlieren. Statt einer Einschränkung der Beteiligungsmöglichkeiten werden neue Formate benötigt, die Gemeindemitglieder aktiver und verantwortungsvoller in die Gestaltung der Energielandschaft vor Ort einbeziehen. Zu diesem Zweck wurde auf Basis verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse ein digitales Dialogtool entwickelt. Kernelemente des Tools sind die Vorgabe eines von der Bundesebene räumlich herunterskalierten Zielstromertrags für den Planungsraum und Informationen über räumliche Grenzen für eine gesellschaftlich akzeptierte und naturverträgliche Allokation von Wind- oder Solarenergieanlagen. In Workshops simulierten Gemeindemitglieder auf einer interaktiven Karte die Verteilung der Anlagen, um den Zielstromertrag zu erreichen. Das digitale Dialogtool wurde in drei Gemeinden evaluiert. Im Ergebnis zeigte sich, dass Dialogprozesse und das lokale Verantwortungsbewusstsein sowie die Akzeptanz der erneuerbaren Energien vor Ort gefördert wurden. Die Resultate können in der Regional- oder Bauleitplanung als Beitrag der Bürgerbeteiligung genutzt werden.
The EU Biodiversity Strategy 2030 calls on cities to promote urban nature in the form of ‘Urban Nature Plans’ for the protection of biodiversity, for climate change mitigation and adaptation and for the quality of life in cities, and to set ambitious targets for this. This brochure transfers the approach of Urban Nature Plans to the German context and offers concrete tips for implementation. This includes a checklist to determine the extent to which a municipality‘s existing plans already correspond to Urban Nature Plans.
Die mit dieser BfN-Schrift vorgelegten Ergebnisse zeigen, dass aktuell mindestens 2.230 gebietsfremde Gefäßpflanzenarten wild lebend in Deutschland vorkommen. Im Rahmen durchgeführter Invasivitätsbewertungen konnten dabei für 121 Arten negative naturschutzfachliche Auswirkungen festgestellt werden. Anhand von ergänzenden Analysen wird vermutet, dass die Gefährdung der biologischen Vielfalt durch gebietsfremde Arten in Zukunft weiter zunehmen wird.
Im Rahmen zunehmender Diskussionen zum verstärkten Einsatz von gebietsfremden Tierarten als Kontrollarten im biologischen Pflanzenschutz ist es unerlässlich, mögliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt im Vorfeld einer Ausbringung fach- und sachgerecht zu bewerten. Die durch das Bundesamt für Naturschutz herausgegebene Methode ermöglicht unter Einhaltung der naturschutzrechtlichen Vorgaben eine eindeutige Entscheidung bezüglich der geplanten Ausbringung einer Tierart im Rahmen des biologischen Pflanzenschutzes. Eine derartige Methode war bislang in Deutschland nicht verfügbar und wird hier erstmals vorgelegt.