Die Natur ist für den Menschen Erfahrungsraum und Sinninstanz zugleich. Allerdings ist der tatsächliche und v. a. mentale Zugang zur Natur nicht allen Menschen gleichermaßen möglich. In dieser Hinsicht existiert in Deutschland eine Umweltungerechtigkeit, die mit sozialer Ungleichheit einhergeht. Vor diesem Hintergrund geht es um die Entwicklung einer Konzeption zur Anbahnung von Naturerfahrung für "bildungsbenachteiligte" Kinder und Jugendliche. Durch einen genussvollen Umgang mit Natur als Lebensbereicherung, darauf bezogene Reflexivität von Selbst- und Weltverhältnissen und die Teilhabe an partizipativen Prozessen sollen Kindern und Jugendlichen Naturerfahrungen eröffnet und zugleich ihre Handlungsfähigkeit erweitert werden. Die Konzeption zur Anbahnung von Naturerfahrung bezieht sich auf die Erlebnispädagogik, das Erfahrungslernen, den Ansatz der Alltagsphantasien und die Demokratiebildung. Die Angebote wurden evaluiert und hinsichtlich der Wirkzusammenhänge untersucht. Dazu wurden unterschiedliche Erhebungsmethoden (Gruppendiskussion, Fragebögen, Beobachtungsprotokolle) eingesetzt. Die Ergebnisse dokumentieren sowohl eine gewachsene Naturbeziehung als auch Impulse zur Persönlichkeitsentwicklung.