Wiedervernetzung von Lebensraumkorridoren über bestehende Bahntrassen (ICE, IC, Güterverkehr)
(2023)
Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist eine Leitart des Naturschutzes. In diesem Werk werden die Ergebnisse eines Projektes vorgestellt, das von 2011 bis 2018 als eines der ersten im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wurde. Durchgeführt wurde das Projekt vom NABU Niedersachsen mit seinen Partnern. Durch den überregionalen Ansatz in fünf Bundesländern wurde auf großer Fläche die Gelbbauchunke gefördert. Ganz im Sinne der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt haben im Projekt verschiedenste gesellschaftliche Gruppen zusammengearbeitet. Das vorliegende Werk enthält konkrete und übertragbare Naturschutzempfehlungen, Forschungserkenntnisse aus den einzelnen Projektregionen, Praxiserfahrungen zur Ex-situ-Haltung und Wiederansiedlung von Gelbbauchunken und vieles mehr.
Die Europäische Union hat mit der Etablierung der Fauna-Flora-Habitat-richtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) das Schutz-gebietssystem Natura 2000 begründet, welches die biologische Vielfalt der Arten und Lebensräume dauerhaft sichern und entwickeln soll.
Der Band 2.2 dieses FFH-Handbuchs ist der zweite von drei Teilbänden einer erheblich erweiterten Neuauflage (der Grundlagenband, Band 1 ist in Vorbereitung; Teilband 2.1 mit den LRT 1110 bis 5130 ist Anfang 2021 erschienen). In detaillierten Steckbriefen werden der zweite Teil der 93 in Deutschland vorkommenden und zu schützenden Lebensraumtypen (LRT 6110 bis 9430) in Wort und Bild beschrieben. Dazu wurden u. a. das EU-Interpretations-Handbuch, die FFH-Handbücher der Bundesländer sowie umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse von Forschungsprojekten ausgewertet. Es wurden neue europäische Standards der Biotopklassifikation und der Vegetationskunde berücksichtigt und der aktuelle Kenntnisstand zu den charakteristischen Arten zusammengetragen. Aktuelle Verbreitungskarten und die Bewertung gemäß des nationalen Berichts 2019 bieten zusätzliche deutschlandweite Informationen.
Das FFH-Handbuch betrachtet alle wesentlichen Aspekte im Zusammenhang mit der Umsetzung der Naturschutzrichtlinien und wendet sich somit sowohl an den behördlichen Natur- und Umweltschutz, an Planungsbehörden, -träger und -büros als auch an Naturschutzverbände und naturschutzfachlich Interessierte.
Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 5: Wirbellose Tiere (Teil 3)
(2021)
Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens wurde ein Konzept zur Erforschung und Implementierung wirksamer Fischschutz- und Fischabstiegseinrichtungen an den bundeseigenen Wasserkraftstandorten in Eddersheim und Griesheim am Main sowie ggf. alternativer Verfahren erarbeitet. Die unter Bundesverwaltung stehenden und von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) betriebenen Wasserkraftwerke sollen als Pilotstandorte etabliert werden, um die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendbarkeit verfügbarer Fischschutzeinrichtungen und Fischabstiegsanlagen an großtechnischen Wasserkraftstandorten zu evaluieren, diesbezügliche Wissensdefizite zu identifizieren und methodische Wege zur Schließung bestehender Kenntnislücken aufzuzeigen. Der vorliegende Bericht umfasst eine umfangreiche Literaturauswertung zu relevanten fischbiologischen Grundlagen sowie zu Maßnahmen für Fischschutz und Fischabstieg an großen Wasserkraftanlagen. Er bietet damit eine fundierte und hilfreiche Grundlage für die Maßnahmenauswahl an großen Wasserkraftanlagen.
Um die vielfältigen Leistungen des Waldes der Gesellschaft dauerhaft zur Verfügung zu stellen und zu sichern, ist es vor dem Hintergrund internationaler Verpflichtungen, die sich z.B. aus dem Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt (Biodiversitätskonvention) ergeben, eine gemeinsame Schlüsselaufgabe von Naturschutz und Forstwirtschaft, die Bewirtschaftung des Waldes naturverträglich zu gestalten. Von besonderem Interesse sind hier Eichenwälder, da sie über den größten Artenreichtum heimischer Wälder verfügen und nach den Buchenwäldern die häufigsten Waldgesellschaften der potentiell natürlichen Vegetation in Deutschland darstellen. Vor dem Hintergrund des Eichensterbens stellt sich auch aus forstwirtschaftlicher Sicht die Frage, mit welchen waldbaulichen Konzepten die Vitalität und ökologische Stabilität von Eichenwäldern gefördert werden kann und ob es möglich ist, dies bei gleichzeitiger Umsetzung naturschutzfachlicher Ziele zu erreichen. Um den Beitrag zur Erhaltung und Entwicklung der biologischen Vielfalt, der durch unterschiedliche Bewirtschaftung von Eichenwäldern erbracht werden kann, auf wissenschaftlicher Grundlage abschätzen zu können, wurden exemplarisch Bestands- und Einzelbaumstrukturen erfasst und ihr Einfluss auf die eichenwaldtypische Biozönose untersucht. Durch Analyse der Zusammenhänge zwischen zoologischer und botanischer Artenausstattung und den Strukturparametern von Bestand und Einzelbäumen sind wesentliche Schlüsselstrukturen identifiziert worden. Die Autoren haben daran anknüpfend insbesondere auch eine Ableitung zu empfehlender Naturschutz- und zugleich praxisorientierter Bewirtschaftungsstandards in bodensauren Eichen-(Misch)-Wäldern vorgenommen. Die Ergebnisse werden mit dem vorliegenden Heft vorgestellt.
Die Folgen des Klimawandels sind weitreichend. Sie betreffen soziale und ökonomische Güter ebenso wie künftige Möglichkeiten der Landnutzung und den Zustand von Natur und Landschaft. Der Klimawandel wird hierdurch auch für den Naturschutz zu einem Thema von erheblicher Bedeutung: Gefordert ist die Entwicklung von Managementstrategien zum Umgang mit den absehbaren Auswirkungen sowie den auftretenden Risiken und Unwägbarkeiten des Klimawandels. Die Veröffentlichung setzt sich mit der Bedeutung des Klimawandels und seinen vielfältigen, differenzierten Auswirkungen auseinander, auf die der Naturschutz mit seinen Managementstrategien und Instrumenten reagieren muss. Ein gewisser - allerdings nicht ausschließlicher - Schwerpunkt wird hier auf das Instrument der Landschaftsplanung gesetzt. Der Landschaftsplanung kommt eine besondere Stellung im Kanon der naturschutzrechtlichen Instrumente zu, da sie nicht nur als flächendeckende Fachplanung des Naturschutzes wirksam wird, sondern ebenso als Informations-, Bewertungs- und Entscheidungsgrundlage für die Raum- und Bauleitplanung, für umweltwirksame Fachplanungen sowie für Eingriffsregelung und Umweltprüfungen.
Im vorliegenden Bericht werden ausgehend von einer umfassenden Lageanalyse die Konfliktfelder sowie Risiken und Chancen der Waldnaturschutzpolitik dargestellt und Vorschläge für die Ausgestaltung eines künftigen naturschutzpolitischen Instrumentariums gemacht. Im Zentrum steht hierbei die Gute fachliche Praxis in der Forstwirtschaft. Neben einer Betrachtung der rechtlichen Grundlagen dieses Instruments werden Vorschläge für die naturschutzpolitische Steuerung gegeben. Diese Vorschläge beziehen sich sowohl auf die Ausgestaltung des rechtlichen Instrumentariums als auch auf dessen Kopplung mit weiterführenden Instrumenten wie der Förderung der Zertifizierung. Einen Schwerpunkt nimmt hierbei die Erarbeitung eines Systems zur ergebnisbezogenen Honorierung ein. Der Bericht bietet eine umfassende wissenschaftliche Grundlage für die Diskussionen über die zukünftige Gestaltung der Naturschutzpolitik im Wald.