Durch die Ratifizierung der UN-Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) haben die Mitgliedsländer die Verpflichtung zur Erhaltung der Biodiversität. Eine der Maßnahmen der Konvention ist eine Resolution zur Einführung "geeigneter Verfahren, die eine Umweltverträglichkeitsprüfung ihrer geplanten Vorhaben, die wahrscheinlich erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben, vorschreiben, mit dem Ziel, diese Auswirkungen zu vermeiden oder auf ein Mindestmaß zu beschränken," (Artikel 14 1a). Es wird diskutiert, wie diese Anforderungen der CBD in bestehende Bewertungs-Instrumente wie z. B. die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), die Strategische Umweltprüfung (SUP), Bewertungen im Rahmen der FFH-Richtlinie oder die deutsche Eingriffsregelung integriert werden können. Die vorliegende Studie vergleicht Kompensationsmaßnahmen in ausgewählten Ländern der Kontinente Afrika, Asien, Nordamerika und Südamerika. Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der deutschen und internationalen Eingriffsregelung und Kompensationsmaßnahmen liegt der Fokus nicht nur auf Ansätzen, die bereits umgesetzt werden, sondern auch auf denjenigen, die sich derzeit in der Diskussion befinden. Als wichtige Ergebnisse werden einen Überblick über die Ausgleichsmaßnahmen in ausgewählten Ländern vor dem Hintergrund der spezifischen rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen erarbeitet und Voraussetzungen für die weitere Forschung formuliert.
Konzepte zur Bevorratung von Flächen und Maßnahmen zur Kompensation von Eingriffen haben sich in den letzten Jahren mehr und mehr durchgesetzt. In der vorliegenden Veröffentlichung werden die Erkenntnisse zur naturschutzfachlichen Validität sowie zur administrativen, finanziellen und rechtlichen Vorbereitung und Umsetzung von Poolkonzepten aus einer ersten Studie zum Thema vertieft und überprüft. Diese vorausgegangene Studie ist bereits im Jahr 2002 unter dem Titel "Interkommunales Kompensationsmanagement" als Heft 49 der BfN-Schriftenreihe "Angewandte Landschaftsökologie" veröffentlicht worden. Wurden damals nur interkommunale Ansätze untersucht, so richtet sich der Fokus hier auf die kommunale bzw. privatwirtschaftlich motivierte und organisierte Poolpraxis. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren von Flächen- und Maßnahmenpools konnten durch eine bundesweite Umfrage bei Poolträgern sowie mit Hilfe von 10 Fallstudienanalysen identifiziert und analysiert werden, sodass letztlich zu allen für die Poolpraxis relevanten Themenfeldern auch konkrete Empfehlungen zur erfolgreichen Handhabung gegeben werden. Besonderes Augenmerk wird dabei der Frage gewidmet, inwieweit die den Pools zugrunde liegenden, naturschutzfachlichen Flächenmanagementkonzepte einen Beitrag zu einer nachhaltigen Flächenhaushaltspolitik im Sinne einer dauerhaft ökologisch, ökonomisch und sozial aufgewogenen Landnutzung leisten können.