In einer Mittelgebirgslandschaft in Süd-Niedersachsen erfolgt erstmals im Rahmen eines Naturschutzprojektes großflächig eine Beweidung in einem eichengeprägten Waldgebiet. Beinahe wie Wildtiere grasen hier seit dem Jahr 2000 Heckrinder und Exmoorponies. Sie sind die Hauptakteure in einem Modellprojekt mit dem Titel "Hutelandschaftspflege und Artenschutz mit großen Weidetieren im Naturpark Solling-Vogler". Dieses überwiegend durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderte Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben sollte schwerpunktmäßig ein auf andere Regionen Deutschlands und darüber hinaus übertragbares Pflegekonzept für lichte, artenreiche Eichenwälder entwickeln. Doch die überregionale Bedeutung geht weit über Fragen des Naturschutzes im engeren Sinne hinaus: In diesem Vorhaben wurden beispielhaft verschiedene Ansätze der Natur- und Umweltbildung umgesetzt, moderne Ideen einer naturverträglichen Erholungsnutzung unter den Rahmenbedingungen eines Naturparks und nicht zuletzt Aspekte der Regionalentwicklung modellhaft bearbeitet und praxisverwertbar aufbereitet. Der hier vorgelegte Film dokumentiert die verschiedenen Facetten dieses Projektes.
Seit langem werden Weidetiere erfolgreich im Naturschutz eingesetzt, um wertvolle Offenland-Lebensräume zu erhalten. In neuerer Zeit setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass die Bedeutung der großen Pflanzenfresser für die heimische Biodiversität offenbar deutlich unterschätzt wurde und keinesfalls auf Trockenrasen, Grünländer und Niedermoore beschränkt werden darf. Auf einer Versuchsfläche in Süd-Niedersachsen erfolgt deshalb großflächig eine Beweidung in einem eichengeprägten Waldgebiet. Beinahe wie Wildtiere grasen hier seit nunmehr sieben Jahren Heckrinder und Exmoorponys als Hauptakteure. Das vom Bundesamt für Naturschutz geförderte Modellprojekt "Hutelandschaftspflege und Artenschutz mit großen Weidetieren im Naturpark Solling-Vogler" geht dabei weit über Fragen des Naturschutzes hinaus: In diesem Vorhaben werden beispielhaft verschiedene Ansätze der Natur- und Umweltbildung umgesetzt, moderne Ideen einer naturverträglichen Erholungsnutzung unter den Rahmenbedingungen eines Naturparks und nicht zuletzt Aspekte der Regionalentwicklung sowie der Kooperation zwischen Naturschutz, Forstwirtschaft und Tourismusentwicklung modellhaft bearbeitet und praxisverwertbar aufbereitet. Als Ergebnis zeigt sich, dass das hier entwickelte Verfahren eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung erlangen kann und sich auch auf lichte, artenreiche Eichenwälder anderer Regionen Deutschlands und Europas übertragen lässt. Das vorliegende Buch dokumentiert die Ergebnisse dieses Vorhabens: Im ersten Teil werden die praktischen Erfahrungen mit der Projekteinrichtung sowie des Projekt- und Herdenmanagements vorgestellt. Der zweite Teil fasst die umfassenden wissenschaftlichen Begleituntersuchungen zusammen. Hierzu zählten ökologische, forstwissenschaftliche sowie ökonomische Erhebungen und Analysen.