Praxistaugliche Lösungen für mehr Moor-Klimaschutz – gemeinsam mit Landnutzerinnen und Landnutzern
(2023)
Die Bundesregierung hat die Zielrichtung für die Zukunft vorgegeben: Klimaschutz durch Moorschutz. Ziel des Projekts "Moor- und Klimaschutz (MoKli) - Praxistaugliche Lösungen mit Landnutzern realisieren" war es, Moor-Klimaschutz in fünf Modellregionen auf landwirtschaftlich genutzten, entwässerten Moorböden anzustoßen. Das Berufsbild "Moor-Klimawirt" wurde mit Landwirtinnen und -wirten, die bereits Klimaschutz auf Moorböden umsetzen, für die Praxis erarbeitet. Folgende wichtige Stellschrauben wurden identifiziert: Wertschöpfung auf nassen Moorböden ermöglichen; die Wasserwirtschaft auf die neuen Herausforderungen ausrichten; Akteure in den Moorregionen in den Prozess einbinden; die Ausbildung von und die Kooperation unter Landnutzerinnen und -nutzern stärken. Im MoKli-Projekt hat sich gezeigt, dass auch jetzt schon viele Landwirtinnen und -wirte gewillt sind, Moorböden nass zu bewirtschaften, sofern ihre Anstrengungen angemessen honoriert werden. Mit entsprechender Justierung der genannten Stellschrauben können sie auch künftig im Moor wirtschaften und damit Klimaschutz und Rohstoffe produzieren.
Der starke Bestandsrückgang des Kiebitzes (Vanellus vanellus) in der Agrarlandschaft in Deutschland war Anlass zur Durchführung des Projekts "Sympathieträger Kiebitz". Um Vorschläge für effektive Agrar-Umwelt-Klima-Maßnahmen für die Art im Ackerland ableiten zu können, wurden verschiedene Maßnahmen (Kiebitzinseln, verzögerte Maisaussaat, Gelegeschutz) in sieben Regionen in Deutschland evaluiert. Erfolgreichste und zugleich einzige Maßnahme mit einem bestandserhaltenden Bruterfolg war die "Kiebitzinsel in Sommerung". Erfolgsfaktoren für den Bruterfolg bzw. die Besiedlung im Rahmen dieser Maßnahme waren das Vorhandensein von Nassstellen und die Nähe zu aktuellen Brutvorkommen. Die "Kiebitzinsel 2.0" wurde entsprechend weiterentwickelt. Sie sollte bei Bedarf von Gelegeschutz flankiert und durch die Schaffung regionaler "Hotspots" für den Bruterfolg (Optimalhabitate mit Ausschluss von Bodenprädatoren) ergänzt werden. Für effiziente Maßnahmenumsetzungen sollten überall regionale Gebietsbetreuungen eingerichtet werden. Aufgrund des Klimawandels kommt einer Steigerung der Grundqualität der Landschaft, etwa durch Verbesserungen des Landschaftswasserhaushalts, eine zentrale Rolle zu.