Im globalen Wandel interagieren langfristige Trends wie Zuwachsanstieg, Eutrophierung und Verdunklung der Wälder mit Störungen durch Hitze und Dürre. Kleinteilige Baummortalität trägt zur Struktur- und Artenvielfalt bei, Großkalamitäten wirken homogenisierend. Kohärenz und Naturnähe wappnen das Natura-2000-System für Veränderungen der Lebensraumtypen (einschließlich Assisted migration) im Klimawandel. Die Vulnerabilität der Lebensraumtypen muss in Schutzgebietsverordnungen und einem adaptiven Management berücksichtigt werden.
Die Anlage von Blühstreifen in Agrarlandschaften verfolgt das Ziel, einem voranschreitenden Verlust an biologischer Vielfalt entgegenzuwirken. Allerdings gibt es noch großen Verbesserungsspielraum. Ausgehend von den Befunden eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens wird dargestellt, wie Blühstreifen optimiert werden können und dadurch die Vielfalt an blütenbesuchenden Insektenarten erhöht werden kann. Die zur Ansaat übliche Verwendung nicht standortangepasster Standardmischungen birgt das Risiko, dass sich viele Pflanzenarten - insbesondere bei ungünstiger Witterung im Frühjahr - nicht etablieren. Zudem werden durch die in Standardmischungen oftmals verwendeten Neophyten und Kulturarten überwiegend ubiquitäre Insektenarten gefördert, während heimische und standortangepasste Segetalarten sowohl ubiquitäre als auch spezialisierte Blütenbesucher aufweisen und damit ein besonders breites Spektrum an Insektenarten fördern. Artenreiche Saatmischungen aus standortangepassten Pflanzenarten (möglichst regiozertifiziert) könnten wesentlich besser als Standardmischungen zum Segetal- und Insektenartenschutz in Agrarlandschaften beitragen.