Naturschutz und Biologische Vielfalt
175
Wiedervernetzung von Lebensraumkorridoren über bestehende Bahntrassen (ICE, IC, Güterverkehr)
(2023)
174
Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist eine Leitart des Naturschutzes. In diesem Werk werden die Ergebnisse eines Projektes vorgestellt, das von 2011 bis 2018 als eines der ersten im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wurde. Durchgeführt wurde das Projekt vom NABU Niedersachsen mit seinen Partnern. Durch den überregionalen Ansatz in fünf Bundesländern wurde auf großer Fläche die Gelbbauchunke gefördert. Ganz im Sinne der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt haben im Projekt verschiedenste gesellschaftliche Gruppen zusammengearbeitet. Das vorliegende Werk enthält konkrete und übertragbare Naturschutzempfehlungen, Forschungserkenntnisse aus den einzelnen Projektregionen, Praxiserfahrungen zur Ex-situ-Haltung und Wiederansiedlung von Gelbbauchunken und vieles mehr.
173
Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens wurde ein Konzept zur Erforschung und Implementierung wirksamer Fischschutz- und Fischabstiegseinrichtungen an den bundeseigenen Wasserkraftstandorten in Eddersheim und Griesheim am Main sowie ggf. alternativer Verfahren erarbeitet. Die unter Bundesverwaltung stehenden und von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) betriebenen Wasserkraftwerke sollen als Pilotstandorte etabliert werden, um die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendbarkeit verfügbarer Fischschutzeinrichtungen und Fischabstiegsanlagen an großtechnischen Wasserkraftstandorten zu evaluieren, diesbezügliche Wissensdefizite zu identifizieren und methodische Wege zur Schließung bestehender Kenntnislücken aufzuzeigen. Der vorliegende Bericht umfasst eine umfangreiche Literaturauswertung zu relevanten fischbiologischen Grundlagen sowie zu Maßnahmen für Fischschutz und Fischabstieg an großen Wasserkraftanlagen. Er bietet damit eine fundierte und hilfreiche Grundlage für die Maßnahmenauswahl an großen Wasserkraftanlagen.
172 (2.1)
Die Europäische Union hat mit der Etablierung der Fauna-Flora-HabitatRichtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) das Schutzgebietssystem Natura 2000 begründet, das die biologische Vielfalt der Arten und Lebensräume dauerhaft sichern und entwickeln soll. Der Band 2.1 dieses FFH-Handbuchs ist der erste von drei Teilbänden einer erheblich erweiterten Neuauflage (der Grundlagenband, Band 1, und der Teilband, Band 2.2, mit den LRT 6110 bis 9430 sind in Vorbereitung). In detaillierten Steckbriefen werden die ersten 45 der 93 in Deutschland vorkommenden und zu schützenden Lebensraumtypen (LRT 1110 bis 5130) detailliert in Wort und Bild beschrieben. Dazu wurden u. a. das EU-Interpretations-Handbuch, die FFH-Handbücher der Bundesländer sowie umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse von Forschungsprojekten ausgewertet. Es wurden neue europäische Standards der Biotopklassifikation und der Vegetationskunde berücksichtigt und der aktuelle Kenntnisstand zu den charakteristischen Arten zusammengetragen. Aktuelle Verbreitungskarten und die Bewertung gemäß des nationalen Berichts 2019 bieten zusätzliche deutschlandweite Informationen. Das FFH-Handbuch betrachtet alle wesentlichen Aspekte im Zusammenhang mit der Umsetzung der Naturschutzrichtlinien und wendet sich somit sowohl an den behördlichen Natur- und Umweltschutz, an Planungsbehörden, -träger und -büros als auch an Naturschutzverbände und naturschutzfachlich Interessierte.
172 (2.2)
Die Europäische Union hat mit der Etablierung der Fauna-Flora-Habitat-richtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) das Schutz-gebietssystem Natura 2000 begründet, welches die biologische Vielfalt der Arten und Lebensräume dauerhaft sichern und entwickeln soll.
Der Band 2.2 dieses FFH-Handbuchs ist der zweite von drei Teilbänden einer erheblich erweiterten Neuauflage (der Grundlagenband, Band 1 ist in Vorbereitung; Teilband 2.1 mit den LRT 1110 bis 5130 ist Anfang 2021 erschienen). In detaillierten Steckbriefen werden der zweite Teil der 93 in Deutschland vorkommenden und zu schützenden Lebensraumtypen (LRT 6110 bis 9430) in Wort und Bild beschrieben. Dazu wurden u. a. das EU-Interpretations-Handbuch, die FFH-Handbücher der Bundesländer sowie umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse von Forschungsprojekten ausgewertet. Es wurden neue europäische Standards der Biotopklassifikation und der Vegetationskunde berücksichtigt und der aktuelle Kenntnisstand zu den charakteristischen Arten zusammengetragen. Aktuelle Verbreitungskarten und die Bewertung gemäß des nationalen Berichts 2019 bieten zusätzliche deutschlandweite Informationen.
Das FFH-Handbuch betrachtet alle wesentlichen Aspekte im Zusammenhang mit der Umsetzung der Naturschutzrichtlinien und wendet sich somit sowohl an den behördlichen Natur- und Umweltschutz, an Planungsbehörden, -träger und -büros als auch an Naturschutzverbände und naturschutzfachlich Interessierte.
171
Erfolgskontrollen als integraler Bestandteil von Programmen und Projekten sowie weiterer Maßnahmen des Naturschutzes dienen vorrangig der Überprüfung, ob ein Erfolg von fachlich hergeleiteten Maßnahmen eingetreten ist. Weiterhin sollen sie Fehlentwicklungen aufdecken und Hinweise geben, wie Abläufe effektiver gestaltet werden können. Ziel ist es, zu prüfen, ob und wie der Wirkungsgrad von Naturschutz-Aktivitäten (das "Outcome") erhöht werden kann. Damit tragen sie ebenfalls dazu bei, Mittel und Ressourcen effizienter einzusetzen. Darüber hinaus liefern Erfolgskontrollen Hinweise und Argumente für einen weiteren Handlungsbedarf, z. B. nach der Beendigung von Projekten. Die Beiträge dieses Tagungsbandes basieren auf Vorträgen der BfN-Tagung „Erfolgskontrollen im Naturschutz“ im Dezember 2018 an der Internationalen Naturschutzakademie Insel Vilm. Dabei wurden insbesondere Erfolgskontrollen von Naturschutzprogrammen und -projekten sowie von Management- und Renaturierungsmaßnahmen in verschiedenen Ökosystemen vorgestellt. Hier lag der Schwerpunkt auf Mooren, Auen und Fließgewässern, Magerrasen, Heiden und dem Grünland. Weitere Beiträge befassen sich mit den Ergebnissen von Projekten und Aktivitäten zur Förderung von Ziel- und Verantwortungsarten bzw. von Wiederansiedlungen.
170 (4)
Elf Jahre nach dem Erscheinen der Vorgängerfassung von 2009 liegt eine aktualisierte Rote Liste der Amphibien Deutschlands vor. Sie gibt in differenzierter Form Auskunft über unsere wild lebenden Schwanz- und Froschlurche und ihre Gefährdungssituation. Dabei werden nicht nur die in ihrem Bestand bedrohten Arten behandelt. Die Gesamtartenliste enthält alle 21 in Deutschland wild lebenden Amphibienarten, von denen 20 bewertet werden. Die Rote Liste der Amphibien geht wie alle Roten Listen über eine reine Inventur und die Beschreibung von Bestandstrends und Rückgangsursachen hinaus. Sie beinhaltet umfassende Artkapi-tel, die neben Erläuterungen zur Gefährdungseinstufung auch Hinweise geben, wie sich die Bestandssituation der einheimischen Amphibien verbessern lässt. Zudem wird die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung der Arten eingeschätzt. Die Rote Liste der Amphibien wurde von erfahrenen Experten und Expertinnen der Zoologie, Freilandökologie und Naturschutzbiologie verfasst. Mit ihr liegt Band 4 der Reihe „Rote Liste der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands“ 2020 ff. vor.
170 (3)
Elf Jahre nach dem Erscheinen der Vorgängerfassung von 2009 liegt eine aktualisierte Rote Liste der Reptilien Deutschlands vor. Sie gibt in differenzierter Form Auskunft über unsere wild lebenden Echsen, Schlangen sowie eine Schildkrötenart und ihre Gefährdungssituation. Dabei werden nicht nur die in ihrem Bestand bedrohten Arten behandelt. Die Gesamtartenliste enthält alle 14 in Deutschland wild lebenden Reptilienarten. Insgesamt werden 12 Arten und eine Superspezies aus zwei Taxa bestehend bewertet.Die Rote Liste der Reptilien geht wie alle Roten Listen über eine reine Inventur und die Beschreibung von Bestandstrends und Rückgangsursachen hinaus. Sie beinhaltet umfassende Artkapitel, die neben Erläuterungen zur Gefährdungseinstufung auch Hinweise geben, wie sich die Bestandssituation der einheimischen Reptilien verbessern lässt. Zudem wird die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung der Arten eingeschätzt.Die Rote Liste der Reptilien wurde von erfahrenen Experten und Expertinnen der Zoologie, Freilandökologie und Naturschutzbiologie verfasst. Mit ihr liegt Band 3 der Reihe „Rote Liste der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands“ 2020 ff. vor.
170 (6)
Die Gesamtartenliste der sich im Süßwasser reproduzierenden Fische und Neunaugen Deutschlands umfasst 111 etablierte Arten. Eine Rote-Liste-Kategorie wird für die 90 indigenen und archäobiotischen Arten ermittelt. Die bundesweite Gefährdungsanalyse beruht auf den länderspezifischen Einschätzungen von 59 Expertinnen und Experten aus allen Ländern und wurde durch eine quantitative Auswertung der Befischungsdaten von 6.424 Messstellen aus den Programmen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie bzw. der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie Erkenntnisse aus weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen gestützt. Insgesamt werden 9 Arten als ausgestorben oder verschollen und 38 weitere als bestandsgefährdet (Rote-Liste-Kategorien 1, 2, 3 und G) eingestuft. Von Letzteren sind 11 Arten vom Aussterben bedroht. Der zuvor als ausgestorben betrachtete Tiefseesaibling Salvelinus profundus und der verschollen geglaubte Steingreßling Romanogobio uranoscopus wurden wiederentdeckt. Deutschland hat für die weltweite Erhaltung von 21 Arten eine erhöhte Verantwortlichkeit, darunter befinden sich 7 Endemiten. Süßwasserfische und Neunaugen werden maßgeblich durch Gewässerverschmutzung und -ausbau gefährdet. Darüber hinaus gibt das Schwinden von Süßwasserfisch- und Neunaugenbeständen durch die in den letzten Jahren vermehrt auftretenden Dürresommer einen Ausblick auf die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels.
170 (5)
Mehr als ein Vierteljahrhundert nach einer 1996 veröffentlichten „Provisorischen Roten Liste der phytoparasitischen Pilze Deutschlands“ von Oliver Foitzik (†) ist das hier vorgelegte Werk die erste umfassende Überarbeitung dieser Organismengruppe mit einer detaillierten Analyse der Gefährdungssituation. Es werden die vier Großgruppen Brandpilze, Rostpilze, Echte Mehltaupilze und Falsche Mehltaue einschließlich der Weißroste in ihrer traditionellen Umgrenzung behandelt. Für das Gebiet wurden 1.445 Taxa betrachtet, von denen 1.196 etabliert und Indigene oder Archäobiota sind. Von diesen stehen 619 Taxa auf der Roten Liste. 125 Taxa sind ausgestorben oder verschollen, weitere 408 Taxa sind bestandsgefährdet (Rote-Liste-Kategorien 1, 2, 3 und G). Für die weltweite Erhaltung von 13 Taxa hat Deutschland eine erhöhte Verantwortlichkeit. Als obligate Parasiten und wichtige funktionelle Glieder von terrestrischen Ökosystemen sind die hier behandelten Pilze auf das Engste mit ihren Wirtspflanzen verbunden, sie sind erhaltenswert und schutzbedürftig. Ihr Überleben ist nur gemeinsam mit den Wirtspflanzen möglich. Wesentliche Gefährdungsfaktoren der phytoparasitischen Kleinpilze sind die Nutzungsintensivierung in der Land- und Forstwirtschaft, die Anwendung von Fungiziden, das Aufgeben der Nutzung von ertrags- und nährstoffarmen Standorten, die Entwässerung von Feuchtgebieten, die Unterbindung einer natürlichen Lebensraumdynamik, z. B. in Wäldern und an Fließgewässern, sowie die zunehmende Inanspruchnahme offener Flächen durch Baumaßnahmen.
169
Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen an Wasserkraftanlagen sind zentrale Maßnahmen zum Schutz von Fischen vor turbinenbedingten Schädigungen sowie zur Gewährleistung eines sicheren Fischabstiegs. Zwar wurde der Kenntnisstand zur Errichtung wirksamer Anlagen in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert, das Verhalten der Fische als wesentliche Grundlage zur Bemessung funktionsfähiger Fischschutz- und Abstiegskonzepte ist bislang allerdings noch wenig erforscht. Das Wissen über Reaktionen und Verhaltensmuster von Fischen bei bestimmten Strömungsbedingungen und Anlagengestaltungen liefert jedoch wichtige Hinweise zur Konstruktion wirksamer Anlagen. Vor diesem Hintergrund wurde das Verhalten verschiedener Fischarten an sog. Flachrechen-Bypassrinnen-Systemen untersucht. Im Fokus dieser gemeinsamen von Biolog*innen und Wasserbauingenieur*innen durchgeführten Laboruntersuchungen stand das Verhalten abwandernder Fische an Wasserkraftanlagen mit flach zur Sohle geneigtem Rechen mit Bypassrinne. Der Bericht fasst den bisherigen Kenntnisstand zu Flachrechen-Bypassrinnen-Systemen zusammen und leitet aus den beobachteten Reaktionen und Verhaltensmustern der detailliert beschriebenen Laborversuche - unter Berücksichtigung der spezifischen hydraulischen Verhältnisse - erste Empfehlungen für die Anordnung, die Konstruktion und den Betrieb des Systems ab.
167
The EU Commission initiated the Natura 2000 Biogeographical Processes (BGP) as an approach to strengthen knowledge exchange and networking among Member states with regard to enhanced management of habitat types and species protected by the Habitats Directive. Many Member states are facing the challenge of conserving Annex I forest habitat types promoted by (former) human management activities, growing on sites with differing potential natural vegetation. Nonintervention and subsequent natural succession would lead to extensive losses of area of these habitat types. For this reason, the German Federal Agency for Nature Conservation (BfN) conducted a workshop on this issue based on input and experience of experts from various countries and disciplines. One focus was on oak and oakhornbeam forest habitat types in Germany and France with excursions to respective stands in the Bienwald (Germany) and the Northern Vosges (France). Other habitat types like lichen pine forests or chestnut woods was also been addressed. This volume presents the proceedings of this workshop. ABSSPR 001=en
166
Der Gebietsschutz ist eines der zentralen und klassischen Instrumente des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Deutschland. Schutzgebiete haben eine wichtige Bedeutung für die Sicherung und Entwicklung der biologischen Vielfalt, der Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts und der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft einschließlich der landschaftsgebundenen Erholungsnutzung. Dieser Band präsentiert die Ergebnisse eines vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit finanzierten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens zu den Steuerungspotenzialen des Gebietsschutzes. Der Schwerpunkt des Vorhabens lag auf dem Landschaftsschutzgebiet. Ein besonderer Fokus richtete sich zudem auf die Frage der Steuerung des Ausbaus erneuerbarer Energien mithilfe des Gebietsschutzes. Der Band enthält eine systematische Analyse aller nationalen Kategorien des Gebiets- und Objektschutzes, eine Präsentation der Ergebnisse empirischer Untersuchungen zu Landschaftsschutzgebieten in acht Beispielregionen, eine vertiefte Bearbeitung ausgewählter Handlungsfelder und Steuerungsaspekte im Hinblick auf Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie die Ableitung von Empfehlungen insbesondere zu Landschaftsschutzgebieten und zur Steuerung des Ausbaus erneuerbarer Energien mit Mitteln des Gebietsschutzes. Die Analysen und Empfehlungen basieren auf einer Auswertung wissenschaftlicher Veröffentlichungen, juristischer Kommentarliteratur und der zum Thema ergangenen Rechtsprechung sowie auf der Analyse ausgewählter Landschaftsschutzgebietsverordnungen, Experteninterviews und auf den Diskussionsergebnissen eines Fachworkshops.
165
Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung ist als grundlegendes und zentrales Instrument des Naturschutzes und der Landschaftspflege allgemein anerkannt. Ihr kommt eine entscheidende Bedeutung als Bestandteil der modernen Naturschutzpolitik und als konkrete Handlungsnorm zur Bewahrung der biologischen Vielfalt zu. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesamt für Naturschutz ein Forschungs -und Entwicklungsvorhaben zur Methodik der Eingriffsregelung im bundesweiten Vergleich beauftragt. Basierend auf einer bundesweiten Recherche zum Stand der derzeitigen Methodenanwendung wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede identifiziert. Im hiermit vorgelegten Abschlussbericht werden die Arbeits- und Entscheidungsschritte der Eingriffsregelung in dreizehn Blöcken vertiefend analysiert. Die Arbeit endet mit einer übergreifenden Zusammenführung der Ergebnisse im Hinblick auf das Primat des funktionalen Naturalausgleichs. Abgerundet wird der Band durch einen Ausblick mit Perspektiven zur weiteren Nutzbarkeit der Ergebnisse.
164
Landwirtschaftliche Nutzung ist auf mehr als 50 % der Fläche Deutschlands vertreten. Auch Schutzgebiete enthalten landwirtschaftlich genutzte Bereiche. Landwirtschaft und Naturschutz sind miteinander verzahnt. Die o.g. Tagung sollte aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Situation für Wildpflanzen und verschiedene Tiergruppen in Agrarlandschaften beleuchten und Beispiele für Schutzprogramme und wegweisende Einzelprojekte vorstellen. Die Effizienz bisheriger Schutzmaßnahmen sowie die Rahmenbedingungen und mögliche Lösungsansätze in der Agrarpolitik wurden diskutiert. Die Tagung zielte insbesondere darauf ab, die verschiedenen im Naturschutz tätigen bzw. forschenden Akteurinnen und Akteure stärker miteinander zu vernetzen. Darüber hinaus sollte der praktische Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Naturschutz und Wissenschaft gefördert werden. Der Band enthält die Tagungsergebnisse. Neben der Analyse der Rahmenbedingungen, wie z.B. die Wirkung von neuartigen Pestiziden und Saatgutbeizen, erhöhte Stickstoffmengen, Biomasseanbau und Fragmentierung der Landschaft, werden auch Analysen von Bestandsentwicklungen bei Vögeln und Rückgängen der Insekten vorgestellt. Ebenso sind Erfahrungen zu konkreten Vorhaben zum Schutz und zur Förderung von Tier- und Pflanzenarten sowie Grünlandlebensräumen in der Agrarlandschaft enthalten.
163
Die Publikation basiert auf der Zusammenstellung umfangreicher Daten, die im Rahmen verschiedener Publikationen und Gutachten zu o.g. Thema erhoben wurden. Bei aller Heterogenität zeigen die Ergebnisse deutlich, dass Flussauen nach wie vor Hotspots der Biodiversität sind - und dass Revitalisierungen der Auen sehr erfolgreich sein können. Obwohl Flussauen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa gehören, besonders unter Belastungen und Veränderungen gelitten haben und vielfach renaturiert werden, fehlt bislang eine Zusammenfassung des Kenntnisstandes zu ihrer Biodiversität. O.g. Veröffentlichung soll diese Lücke füllen.
162
Das Bundesnaturschutzgesetz enthält in § 15 Absatz 3 die Prüfvorschrift, die zur Reduzierung der Inanspruchnahme landwirtschaftlich genutzter Fläche für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen führen soll. Als zu prüfende Maßnahmentypen wurden die Entsiegelung, die Wiedervernetzung von Lebensräumen sowie Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen eingeführt. Diese Maßnahmentypen haben der dauerhaften Aufwertung des Naturhaushaltes und der Landschaftspflege im Sinne des zu erbringenden Kompensationsziels zu dienen. Der vorliegende Band ist das Ergebnis des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens "Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von Kompensationsmaßnahmen zur Umsetzung von Konzepten des Naturschutzes und der Landschaftsentwicklung". In diesem Band werden der Rahmen, die Möglichkeiten und die Grenzen des Maßnahmentyps "Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen zur Kompensation" präzisiert. Die Auswertung der Quellen gibt im fachlichen Teil einen Überblick über den Stand des Wissens im Hinblick auf die gleichartige oder gleichwertige Wiederherstellung von Funktionen des Naturhaushaltes in der Agrarlandschaft. Der vorliegende Band zeigt Grenzen, aber auch die Möglichkeiten von Bewirtschaftungs- oder Pflegemaßnahmen zur Kompensation auf. Dieser Maßnahmentyp kann den Anwendungsrahmen von Kompensationsmaßnahmen erweitern und stellt alle Beteiligten vor neue Herausforderungen.
161
Schutz von Seggenrohrsänger, Wachtelkönig und Brenndoldenwiesen am Beispiel des Unteren Odertals
(2017)
Der Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) zählt zu den am meisten gefährdeten Vogelarten in Deutschland. Sein letztes bekanntes Brutgebiet in Deutschland liegt im Nationalpark Unteres Odertal. Im Rahmen der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten hat sich Deutschland 2003 zur Umsetzung eines Aktionsplans zum Schutz dieser Art verpflichtet. In diesem Zusammenhang wurde 2009 ein vom Bundesamt für Naturschutz gefördertes Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben im Nationalpark Unteres Odertal initiiert. Ein wichtiges Ziel des Vorhabens, das 2011 in seine Umsetzungsphase ging, war die modellhafte Wiederherstellung von Bruthabitaten für den Seggenrohrsänger. Der Seggenrohrsänger fungiert dabei zusammen mit dem Wachtelkönig (Crex crex), dessen Schutz ebenfalls Gegenstand des Vorhabens war, als Leitart für die Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen auch anderer bedrohter Arten, aber auch des FFH-Lebensraumtyps "Brenndolden-Auenwiesen". Die Ergebnisse dieses Vorhabens werden in diesem Band vorgestellt.
160
Die FFH-RL vom 21. Mai 1992 hat mit der Etablierung des inzwischen größten zusammenhängend koordinierten Schutzgebietssystems der Erde Maßstäbe im Naturschutz gesetzt und gilt heute als wichtige Grundlage für den Erhalt der Biodiversität in Europa. Zum Schutz dieses Natura 2000-Netzes sind Pläne und Projekte vor ihrer Genehmigung auf die Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen der Natura 2000-Gebiete zu überprüfen. Die FFH-Verträglichkeitsprüfung (FFH-VP) nach § 34 Bundesnaturschutzgesetz stellt dabei das zentrale Prüfinstrument des europäischen Gebietsschutzes dar, mit dem zugleich eine Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und dem notwendigen Schutz der Biodiversität erreicht werden soll. Nach mehr als zwei Jahrzehnten lässt sich Bilanz ziehen und konstatieren, dass sich die FFH-RL erfolgreich etabliert hat und die FFH-VP zum Schutz der vielfältigen Natura 2000-Gebiete gut geeignet ist. Die zahlreichen auf europäischer, nationaler und Länder-Ebene erarbeiteten Regelwerke, Leitfäden und Fachkonventionen stellen hierbei wichtige Arbeitshilfen für die planerische Praxis dar. Trotz allem bestanden in speziellen rechtlichen und fachlichen Fragen nicht zu unterschätzende Unsicherheiten und Schwierigkeiten, welche der Anlass waren, dass sich das Bundesamt für Naturschutz mit einer Reihe von Expertenworkshops über mehrere Jahre diesen Themen intensiv gewidmet hat. Dabei standen insbesondere Fragen zur Bestimmung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen bei verschiedenen Vorhabentypen und Wirkfaktoren sowie die Prognose und Bewertung kumulativer Beeinträchtigungen in der FFH-VP im Mittelpunkt. Ziel war es, methodische Herangehensweisen zu diskutieren, zu validieren und zielgerichtet weiterzuentwickeln, um so eine verbesserte Umsetzung der FFH-Richtlinie in der Praxis zu gewährleisten. Mit diesem Band werden nun die wichtigsten Ergebnisse der Workshops zusammengefasst und der Fachöffentlichkeit in aufbereiteter Form zur Verfügung gestellt.
159
Der Handel mit exotischen Reptilien in Deutschland am Beispiel der Warane (Familie Varanidae)
(2017)
Der internationale Handel mit Wildtieren hat sich seit Langem als ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor etabliert. Dieser Handel mit exotischen Tieren und insbesondere Reptilien wird seit Jahrzehnten wissenschaftlich dokumentiert und bezüglich seiner Naturverträglichkeit kontrovers diskutiert. Wie jeder andere ökonomische Vorgang unterliegt auch der Handel mit exotischen Tieren gewissen Schwankungen, Trends und Modeerscheinungen und wird zu einem nicht unerheblichen Teil durch die Nachfrage der Konsumenten - sei es die Lederindustrie, die sogenannte traditionelle Medizin oder die Hobby-Tierhalter - angetrieben. Von dem internationalen Handel und der oben genannten Marktdynamik sind in besonderem Maße auch ein großer Teil der Waranarten betroffen, die alle in den Anhängen des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) gelistet sind und somit einen besonderen Schutz genießen. Die EU-Mitgliedstaaten gehören zu den Haupteinfuhrländern für exotische Reptilien; dies gilt in besonderem Maße auch für Warane. In diesem Band wird der aktuelle Kenntnisstand zum Handel mit Exoten unter Berücksichtigung der Rolle der Europäischen Gemeinschaft und v.a. Deutschlands beleuchtet, und am Beispiel der Warane werden Probleme des Handels mit exotischen Tieren, aber auch mögliche Lösungswege im Sinne des Artenschutzes diskutiert. Der vorliegende Band richtet sich an alle mit CITES und internationalem Artenschutz befassten Behörden und Personen, darüber hinaus aber auch an den Kreis derjenigen, die sich aus Liebhaberei mit Zucht und Terraristik beschäftigen, sowie an Interessensvertreterinnen und -vertreter der einschlägigen Verbände bis hin zum Zoohandel.
158
Ehrenamtliches Engagement stellt ein maßgebliches Standbein für den Naturschutz in Deutschland dar. Erste Naturschutzvereine wurden bereits vor mehr als 100 Jahren gegründet und auch Flächenerwerb durch Vereine zur Sicherung bedrohter Gebiete findet seit Langem statt. Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 kam es beispielsweise im Kontext des Verkaufs ehemaligen Staatseigentums der DDR auch zur Veräußerung bzw. kostenlosen Übertragung von Naturschutzflächen (sogenanntes Nationales Naturerbe), in dessen Rahmen insbesondere Naturschutz-Stiftungen und -Vereine bzw. -Verbände als neue Flächeneigentümer vielfältige Verpflichtungen übernahmen. Viele Erfolge des Naturschutzes gehen auf diesen kontinuierlichen ehrenamtlichen Einsatz zurück. Diese Sachverhalte waren für das BfN Anlass, im Jahr 2015 auf der Insel Vilm eine Tagung durchzuführen, auf der verschiedene Stiftungen, Vereine und Verbände ihre Erfolge im Flächen- und Gebietsschutz explizit vorstellten. Dieser Band fasst die Ergebnisse der Tagung zusammen.
157
Seit der Einführung der Vogelschutzrichtlinie im Jahr 1979 stehen alle heimischen wildlebenden Vogelarten auf dem Gebiet der Europäischen Union unter Schutz. Um Fortschritte und Erfolge, aber auch Defizite bei der Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie feststellen zu können, wurden die Vorgaben für die Berichtspflicht nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie im Jahr 2011 von der Europäischen Kommission überarbeitet. Erstmals waren daher mit dem Bericht 2013 nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie Informationen zum Netz der Europäischen Vogelschutzgebiete und Daten zur Bestandssituation der Vogelwelt abzugeben. Für die Vogelarten, die Anlass zur Ausweisung Europäischer Vogelschutzgebiete waren - sogenannte Triggerarten -, wurden zusätzlich Gefährdungen und Erhaltungsmaßnahmen berichtet. In diesem Buch werden das Vorgehen bei der Berichterstellung dargestellt und die Methoden zur Aufbereitung der Berichtsdaten dokumentiert. Die zentrale Rolle der vorwiegend ehrenamtlich erhobenen Monitoringdaten wird herausgearbeitet. Der Band enthält darüber hinaus ausgewählte Analysen des nationalen Vogelschutzberichts und des EU-Gemeinschaftsberichts. Übersichtstabellen dokumentieren - in dieser Form erstmalig - die umfassenden Informationen zu den Vogelarten in Deutschland: - Listen zum Vorkommensstatus von Brut- und Rastvögeln - Bestandsgrößen heimischer Brutvogelarten und überwinternder Wasservögel - Bestandstrends von Brutvögeln über 12 und 25 Jahre für Deutschland und die Bundesländer - Bestandstrends überwinternder Wasservögel über 12 und 25 Jahre - Aktuelle Größe und Trends der Verbreitungsgebiete der Brutvögel - Bestandsgrößen der Triggerarten innerhalb der Europäischen Vogelschutzgebiete - Beeinträchtigungen und Gefährdungen sowie Erhaltungsmaßnahmen von Triggerarten Das Buch wird mit einer umfangreichen Quellendokumentation und einem Ausblick auf die Weiterentwicklung der Berichterstellung abgerundet.
156
Seit der Veröffentlichung der zweiten Fassung der Roten Liste gefährdeter Biotoptypen hat sich die Gefährdungssituation bei vielen Biotoptypen verändert. Zudem wurden neue Kenntnisse über das Vorkommen und die Bestandsentwicklung vieler Biotoptypen durch die Fortführung der Biotopkartierungen in den Ländern und nicht zuletzt durch den dritten Nationalen Bericht gemäß Art. 17 FFH-Richtlinie hinzugewonnen. Da sich viele naturschutzfachliche Bewertungen auf die Gefährdungseinstufungen der nationalen Roten Liste der Biotoptypen abstützen, war eine Aktualisierung notwendig geworden. Für die nun vorgelegte dritte Fassung der Roten Liste gefährdeter Biotoptypen Deutschlands erfolgte eine grundlegende Überarbeitung des Systems der Gefährdungskriterien. Hier galt es den zwischenzeitlichen Entwicklungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene Rechnung zu tragen. Außerdem wurde für die Meeresbiotoptypen eine umfassende Neufassung des Klassifizierungssystems in Anpassung an aktuelle internationale Standards vorgenommen. Im Ergebnis zeigt sich, dass trotz einiger positiver Entwicklungen die Gefährdungssituation der Biotoptypen in Deutschland nach wie vor sehr angespannt ist. Besonders dramatisch ist die Situation von terrestrischen Offenlandbiotoptypen und hier besonders von extensiven Grünlandbiotopen. Die Anstrengungen des Naturschutzes dürfen daher nicht nachlassen und müssen in vielen Bereichen noch verstärkt werden. Dabei kann der Naturschutz alleine nicht erfolgreich sein, sondern muss andere gesellschaftliche Akteure wie z. B. die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft in die Bemühungen einbinden. In der vorliegenden Neuauflage der Roten Liste wurden die praxisrelevanten Zusatzinformationen überarbeitet und erweitert. Neu aufgenommen wurden Angaben zu diagnostisch wichtigen Arten sowie zur Empfindlichkeit der Biotoptypen gegenüber Stickstoffeinträgen. Insgesamt stellt diese 3. Fassung der Roten Liste erneut ein umfassendes Handbuch der Biotoptypen Deutschlands dar und bildet damit eine wichtige Grundlage für alle raumrelevanten Planungen.
155
Die 103 Naturparke in Deutschland (Stand: 2017) verbinden den Schutz und die Nutzung von Natur und Landschaft miteinander. Auf fast 28 % der Landesfläche sind die Naturparke in den zentralen Aufgaben- und Handlungsfeldern Naturschutz und Landschaftspflege, nachhaltige Regionalentwicklung, Erholung und möglichst nachhaltigem Tourismus sowie der Bildung für nachhaltige Entwicklung und Kommunikation aktiv. Aus diesem umfangreichen Aufgabenspektrum stellt der vorliegende Band sowohl mehrere Praxisbeispiele aus den einzelnen Naturparken als auch ausgewählte Ergebnisse von Forschungs- und Entwicklungs- sowie Verbändeförderungsvorhaben und Auftragsvergaben, die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert wurden, vor. Ein größerer Teil der Beiträge resultiert dabei aus einer vom BfN durchgeführten Tagung zu ausgewählten "Beispielen der Naturparkarbeit und der Qualitätsoffensive Naturparke", die der Intensivierung des Erfahrungsaustausches unter den für das Naturparkmanagement zuständigen Akteuren diente. Die Publikation soll zum einen wertvolle Anregungen und Tipps für die weitere Arbeit der Naturparkverwaltungen geben und zum anderen der interessierten (Fach-)Öffentlichkeit einen breiteren Einblick in die mit dem Management von Naturparken im Zusammenhang stehenden Aufgaben- und Handlungsfelder und die damit verknüpften Herausforderungen ermöglichen.
154
Eine fortschreitende Fragmentierung der Kulturlandschaft in Mitteleuropa führte und führt zu einer zunehmenden Isolation der verbleibenden Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten. Ein reduzierter oder auch vollständig ausbleibender Genfluss zwischen Populationen fragmentierter Habitate begünstigt wiederum eine erhöhte Aussterbewahrscheinlichkeit, besonders von stenotopen bzw. stenöken sowie ausbreitungsschwachen Arten. Eine großräumige Vernetzung von Lebensräumen durch geeignete Ausbreitungswege oder "Korridore" ist somit eine entscheidende Voraussetzung für den langfristigen Erhalt und Schutz von Biodiversität. Doch besonders in Landschaften, in denen sich Offenland- und Waldlebensräume verzahnen, kommt es häufig zu Konflikten bei der "Biotopvernetzung", da Korridore, welche auf die Vernetzung eines bestimmten Lebensraumtyps zielen, häufig zugleich eine Fragmentierung des anderen Lebensraumtyps bewirken. Seit einiger Zeit werden "halb offene Lebensräume", welche ein Mosaik aus offenland- und gehölzgeprägten Strukturen besitzen, als Lösungsansatz für einen effektiveren Ausbreitungskorridor für Offenland- und Waldarten diskutiert. In dem vorliegenden Band zum Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F+E) "Ökologische Funktion von halboffenen Verbundkorridoren" wurden das Potenzial und die Perspektiven von halboffenen Lebensräumen als Ausbreitungskorridore untersucht und dokumentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass "halb offene Korridore" für Offenland- und Waldarten gleichermaßen als Korridor oder "stepping stone" dienen und somit wirksam zu einer Vernetzung verschiedener Lebensraumtypen in Kulturlandschaften beitragen können. Die Ergebnisse des Projektes wurden für den vorliegenden Band zudem im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit und Umsetzung in der Naturschutzpraxis aufbereitet.
153
Die Windkraft wird in Deutschland derzeit auch im Wald massiv ausgebaut. Zahlreiche Fledermausarten sind davon durch Lebensraumverluste und Kollisionen mit Windenergieanlagen (WEA) betroffen. Im Forschungsvorhaben "Untersuchungen zur Minderung der Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse, insbesondere im Wald" des BfN wurde in verschiedenen Fallstudien der Kenntnisstand zur Ökologie und Verbreitung verschiedener Waldfledermausarten erweitert. In mehreren Metastudien wurden Verbreitungsdaten (Wochenstubenvorkommen und akustische Daten sowohl in Bodennähe als auch in der Höhe) ausgewertet. In Quartiergebieten ausgewählter Arten (Mopsfledermaus, Zwergfledermaus und Kleinabendsegler) wurden zudem die Höhenaktivitäten untersucht sowie die Phänologie und Quartier- und Raumnutzung betrachtet. Auf der Basis dieser Ergebnisse werden Empfehlungen für Erfassungen und Maßnahmen beim Bau von WEA im Wald gegeben, die Behörden und Vorhabensträgern als Grundlage für die Prüfung und Bewertung von Feldermausvorkommen in Wäldern dienen sollen.
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There is a special importance of military training areas (MTAs) for the protection and maintenance of our biodiversity in Europe. MTAs host a number of specific habitat types and species protected by the Habitats Directive, especially habitats of the open landscape, which developed through and rely on an extensive (often historical) agricultural use, a disturbance regime (of the military training) and / or specific conservation measures. Many important habitats of EU community relevance, especially those requiring oligotrophic to mesotrophic conditions, have some of their best and largest representation on military areas and thus have been integrated into the Natura 2000 network of protected areas. Most of these habitat types and species have an unfavourable conservation status at the biogeographical level. Actively used, as well as decommissioned, MTAs play an important role in maintaining or improving the conservation status of several of these habitat types and species. This volume presents the proceedings of the workshop "Management of Natura 2000-sites in Military Training Areas", which was held by the German Federal Agency for Nature Conservation from 28 September to 1 October 2015 at the International Academy for Nature Conservation at the Isle of Vilm (Germany). The workshop discussed the specific conditions for the management of open landscapes on active and former military training areas (Natura 2000-sites). Experts from several EU Member States presented and discussed management measures to maintain or to restore habitat types and habitats of species on MTAs, problems during management and solutions to overcome these, best practice examples of Natura 2000 management on MTAs and the handling of unexploded ordnance devices (UXO) in order to allow or facilitate the necessary nature management. ABSSPR 001=en
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Die Wiederherstellung der stromauf- und stromabwärts gerichteten Durchgängigkeit von Fließgewässern für die aquatische Fauna ist ein entscheidender Beitrag zur Verbesserung des ökologischen Zustands dieser Ökosysteme. Infolge der Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes sind an Wasserkraftanlagen daher geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulationen zu ergreifen. Nach dem derzeitigen Stand von Wissen und Technik bedeutet dies konkret, dass Fischen sowohl eine auffindbare Passagemöglichkeit zur stromauf- und -abwärts gerichteten Wanderung eingerichtet als auch ein Schutz zur Verhinderung ihrer Schädigung bei Einlaufrechen oder Turbinen gewährleistet werden muss. Angesichts der bis dato geringen Erfahrungen und Erkenntnisse zu wirksamen Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen enthalten die wenigen verfügbaren Publikationen, die sich mit Aspekten der Gestaltung, Dimensionierung, Beaufschlagung und dem Betrieb von Abwanderkorridoren beschäftigen, nur vage Empfehlungen. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel einer Forschungsarbeit, das Verhalten abwandernder Fische an Wasserkraftanlagen, mittels ethohydraulischer Methoden in transdisziplinärer Zusammenarbeit von Biologen und Wasserbauingenieuren, zu untersuchen. Der Fokus lag dabei auf der Annäherung von Fischen an Wanderhindernisse unterschiedlichen Typs sowie der Auffindbarkeit und Akzeptanz von Abwanderkorridoren in Abhängigkeit von verschiedenen hydraulischen und geometrischen Bedingungen. Neben der Verbesserung des Verständnisses der Bedürfnisse abwandernder Fische wurden praktisch umsetzbare Regeln und Grenzwerte für die Konstruktion auffindbarer und sicher passierbarer Abwanderkorridore erarbeitet. Im vorliegenden Bericht werden der bisherige Kenntnisstand zu Fischschutz- und -abstiegsanlagen, der gewählte Forschungsansatz und die durchgeführten Labor- und Feldversuche sowie die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse beschrieben. Aus den beobachteten Reaktionen und Verhaltensmustern der Fische werden unter Berücksichtigung der spezifischen hydraulischen Verhältnisse praxisrelevante Regeln und Grenzwerte für die Anordnung, die Konstruktion und den Betrieb nachhaltig wirksamer Abwanderkorridore abgeleitet.
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Hochwasser sind Ereignisse, die große Schäden verursachen können, in naturbelassenen Flussauen aber der Motor einer immer neu in Gang kommenden Entwicklung von Lebensräumen und biologischer Vielfalt sind. Die dynamischen Prozesse im Auenwald an der Donau zwischen Neuburg und Ingolstadt waren infolge des Staustufenbaus und oft jahrelang ausbleibender Hochwasser weitgehend zum Erliegen gekommen. Eine technisch aufwendige Ausleitung von Wasser in den Auenwald soll diesem Zustand abhelfen. Ob dies zum Erfolg geführt hat, wurde in einer mehrjährigen Forschungsarbeit untersucht, deren Ergebnisse im vorliegenden Band dargestellt werden. Erste positive Entwicklungen bei den Auenbiozönosen sind bereits zu beobachten. Aber es zeichnet sich auch ab, dass unter den heute gegebenen Randbedingungen wahrscheinlich nur ein Bruchteil der ursprünglichen Auendynamik wiederhergestellt werden kann. Infolgedessen muss man damit rechnen, dass stauregulierte Flussauen auch nach einer Renaturierung nur noch teilweise von charakteristischen Auenbiotopen geprägt sind, obwohl ihr naturschutzfachlicher Wert aus anderen Gründen durchaus bedeutend sein kann.
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Im Jahr 2013 wurde der dritte Nationale FFH-Bericht gemäß Art. 17 der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-RL) für die Berichtsperiode 2007 - 2012 an die EU-Kommission übermittelt. Damit gibt es nach dem Bericht 2007 zum zweiten Mal einen umfassenden Bericht zur Bewertung des Erhaltungszustands (EHZ) für alle in Deutschland vorkommenden Lebensraumtypen (LRT) und Arten der FFH-RL, sodass nun ein Vergleich des Gesamterhaltungszustandes aller LRT und Arten möglich ist. Die Analyse der Entwicklungstrends verdeutlicht die Handlungsnotwendigkeiten in besonderem Maße. Ziel des Workshops war es daher, einerseits einen kritischen Blick auf die für die Datenaggregation und die EHZ-Bewertung von LRT und Arten verwendeten Methoden zu werfen und Möglichkeiten für methodische Verbesserungen und Weiterentwicklungen zu erörtern und mit der EU- Kommission zu diskutieren. Andererseits sollten Handlungsmöglichkeiten und -prioritäten für die Verbesserung des EHZ von LRT und Arten in den biogeografischen Regionen angesichts zahlreicher schlechter Bewertungen im Jahr 2013 diskutiert und anhand konkreter Projekte verdeutlicht werden. Der Band enthält neben der Analyse der vergangenen Berichtsperiode Hinweise zur Weiterentwicklung des Berichtsverfahrens aus Sicht der EU-Kommission sowie eine Einschätzung der Ergebnisse aus Sicht eines Naturschutzverbandes und des Bundesamtes für Naturschutz. Handlungskonzepte bzw. Beispiele strategischer Prioritätensetzung werden aus den Ländern Baden-Württemberg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vorgestellt und durch weitere Projekte z. B. aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt ergänzt. Synergieeffekte mit der Wasserrahmenrichtlinie und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie werden aufgezeigt.
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1970 entstand im Bayerischen Wald der erste deutsche Nationalpark. Seitdem ist die Zahl der Nationalparks auf insgesamt 16 gestiegen. Schon diese Zahl lässt eine Erfolgsgeschichte vermuten. Auch wenn die meisten Nationalparks heute über eine hohe Akzeptanz verfügen, so starten diese Großschutzgebiete doch vielfach unter äußerst schwierigen Bedingungen. Ein interdisziplinäres Wissenschaftsteam analysierte die Ausweisungsverfahren der Nationalparks im schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Wattenmeer, im niedersächsischen Teil des Harzes und in der Eifel sowie den gescheiterten Versuch im Siebengebirge. Jenseits der klassischen Konflikte mit den konkurrierenden Landnutzern stand dabei im Mittelpunkt, wie sich die Ausweisungsbehörden und die Politik um Akzeptanz bei der wirtschaftlich nicht unmittelbar betroffenen Bevölkerung in der Region bemühten. Probleme ergaben sich bei der Kommunikation und bezüglich der Erwartungshaltungen hinsichtlich Transparenz und Partizipation. Hierzu und zu den anderen Konfliktbereichen legt das Wissenschaftsteam Empfehlungen zu Akzeptanzsteigerung bei zukünftigen Ausweisungsverfahren vor. Einen besonderen Schub erfuhr der großflächige Gebietsschutz 1990 durch das Nationalprogramm der DDR. Ein gesonderter Beitrag würdigt dieses Programm anlässlich des 25. Jahrestages seiner Verabschiedung.
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Der Klimawandel ist einer der Hauptgründe für den prognostizierten weiteren Rückgang der weltweiten Biodiversität. Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt hat sich Deutschland daher zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt zu minimieren. Bereits heute können vielfältige klimainduzierte Veränderungen in der Ausbreitung und im Verhalten von Tier- und Pflanzenarten festgestellt werden. Vor allem Arten, die an kältere und feuchtere Bedingungen angepasst sind, und insbesondere spezialisierte Arten mit geringer Standorttoleranz sind durch den Klimawandel gefährdet. Umgekehrt können sich Verbreitungsareale von Wärme liebenden Arten nach Deutschland hinein ausdehnen. Im Hinblick auf die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels werden voraussichtlich Anpassungen und veränderte Schwerpunktsetzungen im Artenschutz notwendig werden. Im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) beauftragten F+E-Vorhabens wurden Perspektiven und Strategien für den Artenschutz in Deutschland unter dem Einfluss des Klimawandels ermittelt und analysiert. Ein Schwerpunkt lag auf der Synthese der in den letzten 10 Jahren durch das BfN durchgeführten Ufoplan-Vorhaben, in denen spezifische Fragestellungen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzen- und Tierarten mithilfe von Modellierungen, Klimasensitivitätsanalysen und Untersuchungen zur Anpassungskapazität bearbeitet wurden. Zusätzlich wurden Publikationen und Vorschläge Dritter zum Themenbereich recherchiert und in die Betrachtung und Analyse einbezogen.
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Das Bundesnaturschutzgesetz sieht die Errichtung eines länderübergreifenden Biotopverbundes vor. Seine Etablierung erfordert gut funktionierende Abstimmungsprozesse. Dies gilt in besonderer Weise, wenn Biotopverbundstrukturen über nationale Grenzen hinaus geschaffen werden sollen. In der Praxis stellt ihre Realisierung immer noch eine Herausforderung dar. Unterschiedliche politische Prioritäten, gesetzliche Unterschiede, sprachliche und verwaltungstechnische Grenzen, aber zum Teil auch fehlende persönliche Netzwerke der potenziellen Akteurinnen und Akteure erschweren die Umsetzung solcher Projekte. Auch unterscheiden sich die Instrumente der Landesplanung und des Naturschutzes sowie die Umsetzungspraxis in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU zum Teil erheblich. Vor diesem Hintergrund wurde auf Initiative des NABU-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E) an der nordrheinwestfälisch-niederländischen Grenze umgesetzt. Ziel des vom Bundesamt für Naturschutz maßgeblich geförderten Vorhabens war es, in vier Teilprojekten entlang der Grenze geeignete Strukturen in der Landschaft zu schaffen bzw. zu entwickeln, die zu einem grenzüberschreitenden Biotopverbund mit den Niederlanden beitragen. Die praktische Umsetzung dieses E+E-Vorhabens wurde von zwei Arbeitsgruppen der Universität Münster wissenschaftlich begleitet. Neben der naturschutzfachlichen Bewertung der Zielerreichung der umgesetzten Maßnahmen lag ein besonderer Fokus der wissenschaftlichen Begleitung dabei auf der Dokumentation und Evaluation der Rahmenbedingungen, die die Umsetzung dieser Maßnahmen befördert bzw. behindert haben. Ziel war es, die besonderen Bedingungen und Herausforderungen solcher grenzüberschreitenden Biotopverbundvorhaben für Planung und Praxis herauszuarbeiten und geeignete, übertragbare Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Ergebnisse dieses Vorhabens, mit einem Schwerpunkt auf den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Begleitung, werden in diesem Band vorgestellt.
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Wälder mit natürlicher Entwicklung spielen für den Schutz der biologischen Vielfalt eine zentrale Rolle. Über ihren Flächenumfang, ihre räumliche Verteilung und ihre Flächengröße wurden in den letzten Jahren intensive, nicht selten auch kontroverse Diskussionen geführt. Den Anlass hierfür gaben die konkreten Flächenziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt: Im Jahr 2020 soll der Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung 5 % der deutschen Waldfläche und 10 % der Fläche öffentlicher Wälder betragen. Neben diesen quantitativen Zielen wird ein funktionsfähiges ökologisches Netzwerk, bestehend aus dauerhaft gesicherten Lebensräumen in einer naturraumtypischen Ausprägung angestrebt. Im Laufe des Diskussionsprozesses wurde deutlich, dass zunächst eine belastbare Bilanz und Bewertung des vorhandenen Bestandes an Wäldern mit natürlicher Entwicklung erforderlich ist. Vor diesem Hintergrund wurden in dem hier vorgestellten Forschungsvorhaben Mindestanforderungen für Wälder mit natürlicher Entwicklung definiert, eine Bilanz des verbindlich gesicherten Flächenbestandes erstellt und dieser naturschutzfachlich und ökonomisch bewertet. Stärken und Schwächen des bestehenden Schutzgebietssystems wurden herausgearbeitet und dessen Kosten abgeschätzt. Abschließend werden Optionen für die Ausgestaltung des weiteren Entwicklungsprozesses aufgezeigt. Hier werden insbesondere eine stärker systematische Vorgehensweise sowie der Abgleich mit anderen naturschutzfachlichen und forstwirtschaftlichen Zielen empfohlen.
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Die Flächeninanspruchnahme durch Bebauung ist nach den Wirkungen von Land-, Forst- und Wasserwirtschaft eine der wesentlichen Gefährdungsursachen für die Biologische Vielfalt. Neben dem generell hohen Flächenverbrauch ist die Lage wachsender Siedlungsflächen ein kritischer und für den Erhalt von Verbundbeziehungen wichtiger Aspekt. Häufig knüpfen neu bebaute Flächen an bestehende Siedlungs- und Verkehrsflächen an, verbinden diese oder erzeugen Siedlungsbänder. Infolge von Flächeninanspruchnahmen wurden in Deutschland in der Vergangenheit wichtige Lebensraumverbindungen im Lebensraumverbund durch Siedlungserweiterungen irreversibel unterbrochen. Im vorliegenden Band werden die Methoden und Ergebnisse einer bundesweiten Analyse zu möglichen Zerschneidungen wichtiger Zusammenhänge in den Lebensraumnetzen durch Siedlungsraumentwicklung beschrieben und dargestellt. Besonderes Augenmerk liegt auf "Engstellen" oder räumlichen "Flaschenhälsen" im überregionalen Lebensraumverbund. Die Ergebnisse sind als GIS-Shapes und Karten so aufbereitet, dass sie für bundesrelevante Planungen genutzt und mit weiteren naturschutz- und infrastrukturrelevanten Daten kombiniert werden können. Mit der näheren Betrachtung ausgewählter Engstellen-Gebiete, die auf Basis der bundesweiten Analyse gemeinsam mit dem BfN ausgewählt wurden, werden die Ergebnisse veranschaulicht. Der Band schließt mit Planungsempfehlungen, in denen erläutert wird, wie die Ergebnisse in der Landschafts- und Raumplanung (z. B. im Rahmen der Regionalplanung) in den Ländern, Regionen und Kommunen Verwendung finden können.
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Die Beweidung forstlich genutzter Flächen zählt in Deutschland nach wie vor zu den außergewöhnlichen Managementmaßnahmen des Naturschutzes. Im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens (E+E) wurde in der Landschaft um Hobrechtsfelde auf Flächen der Berliner Forsten eine extensive Ganzjahresbeweidung etabliert, mit dem Ziel, eine halboffene Waldlandschaft zu entwickeln bzw. zu erhalten. Das im Naturpark Barnim am Stadtrand von Berlin gelegene Untersuchungsgebiet war lange Verrieselungsgebiet für die Abwässer Berlins. Großflächige Aufforstungsversuche nach Beendigung der Verrieselung 1985 waren nur teilweise erfolgreich. Es entwickelte sich jedoch eine Landschaft mit großer Arten- und Strukturvielfalt, die als Naherholungsgebiet entdeckt und genutzt wurde. Der halboffene Charakter der Rieselfeldlandschaft wurde jedoch durch Sukzessionsprozesse gefährdet. Ziel war es nun, diesen landschaftlichen Charakter zu erhalten und Interessen der Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Erholungsnutzung zu integrieren. Hierzu wurde im Rahmen des o.g. E+E-Vorhabens eine extensive Ganzjahresbeweidung der überwiegend forstlich genutzten Flächen eingerichtet. Die Ergebnisse des Vorhabens und insbesondere der wissenschaftlichen Begleituntersuchungen werden im vorliegenden Band vorgestellt.
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Moorlebensräume und darauf spezialisierte Arten sind größtenteils stark gefährdet und unterliegen u. a. dem Schutz der FFH-Richtlinie. In den letzten Jahren spielt beim Moorschutz und der Wiedervernässung von Mooren neben dem Biodiversitätsschutz verstärkt auch der Aspekt des Klimaschutzes eine Rolle. Die Wiedervernässung und Revitalisierung von Mooren wirkt sich auch auf FFH-Lebensräume und -Arten sowie auf Arten der Vogelschutz-Richtlinie aus, deren Zustand sich dadurch verbessern oder verschlechtern kann. Letzteres kann zu Konflikten mit den Naturschutz-Richtlinien der EU führen. Im Rahmen des Workshops wurde ein Überblick darüber gewonnen, welche Zielkonflikte konkret zwischen EU-RL und Moorrevitalisierungsvorhaben auftreten, welche Erfahrungen bisher in diesem Zusammenhang mit der Handhabung der FFH-Verträglichkeitsprüfung vorliegen, welche Handlungsspielräume und welcher Handlungsbedarf aufgrund der Richtlinien bestehen (Erhaltungszustand, Verschlechterungsverbot, Entwicklungsziele). Der vorliegende Band gibt die Beiträge eines gleichnamigen Workshops an der BfN-Naturschutzakademie auf der Insel Vilm im November 2013 wieder. Die Beiträge stellen für die mit Moorrenaturierungsprojekten befassten Praktiker in Planungsbüros, Verbänden, Behörden und anderen Institutionen wertvolle Informationen dar, um ggf. auftretende Zielkonflikte schon zu Beginn der Planung einer Wiedervernässungsmaßnahme zu erkennen und frühzeitig geeignete Lösungen zu entwickeln.
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Der Klimawandel ist einer der Hauptgründe für den prognostizierten weiteren Rückgang der weltweiten Biodiversität. Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt hat sich Deutschland daher zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt zu minimieren. Das Erreichen dieses Ziels wird jedoch durch artspezifische Reaktionen auf den Klimawandel erschwert. Im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz beauftragten F+E Vorhabens wurde in einem räumlich und taxonomisch breit gefächerten Ansatz die Anpassungskapazität von 50 naturschutzfachlich wichtigen Tierarten gegenüber dem Klimawandel in Deutschland untersucht und analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass viele dieser Arten sensibel auf die direkten und indirekten Folgen des Klimawandels reagieren werden und daher auf artspezifische Schutzmaßnahmen angewiesen sind. Habitate, die eines besonderen Schutzes bedürfen, um die untersuchten Arten erhalten zu können, sind insbesondere Moore, Quellen, feuchtes Grünland und Fließgewässer. Zudem sind viele der Arten auf strukturreiche, alte Laubwälder mit einem hohen Anteil an Totholz angewiesen. Da die meisten der 50 untersuchten Arten eine geringe Ausbreitungsfähigkeit besitzen, müssen ihre derzeitigen Lebensräume optimiert werden, damit zusätzlicher Stress in Folge des Klimawandels vor Ort besser toleriert werden kann. Dabei sind Maßnahmen besonders wichtig, die den Wasserhaushalt optimieren und Strukturreichtum mit unterschiedlichen Mikroklimaten fördern. Entsprechend der jeweiligen Ausbreitungsfähigkeit der Arten sollte zudem ein mehr oder weniger kleinräumiges Netz von geschützten Gebieten aufgebaut werden.
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In den letzten Jahren hat der Nutzungsdruck auf landwirtschaftliche Flächen in allen Regionen Deutschlands stark zugenommen, begleitet von einem starken Anstieg des Maisanbaus für Biogas und einem fast gänzlichen Rückgang der Stilllegungsflächen. Vor diesem Hintergrund wird die Berücksichtigung naturschutzfachlicher Belange auch beim Anbau von Energiepflanzen immer stärker gefordert. Als Indikatoren für die nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung dienen die Feldvögel, denn insbesondere der Bestandsrückgang der Bodenbrüter ist alarmierend. Anhand von Anbauversuchen wurden in zwei unterschiedlich strukturierten Landkreisen in Norddeutschland die Auswirkungen des Maisanbaus auf das Brutgeschehen von Bodenbrütern untersucht. In Zusammenarbeit mit Landwirten wurden alternative Kulturen wie Mischungen aus Getreide und Leguminosen, Sonnenblumen sowie ein- und mehrjährige Blühpflanzen, die alle auch zur Energieerzeugung genutzt werden können, über mehrere Jahre angebaut. Diese Kulturen wurden ebenso wie Maisflächen hinsichtlich ihrer Eignung als Brutlebensraum für Feldvögel untersucht, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Ermittlung des Bruterfolgs lag. Die Ergebnisse zur Revierdichte und zum Brutverlauf der Feldvögel bilden in Zusammenhang mit verschiedenen Habitatparametern die Grundlage für die Bewertung der untersuchten Kulturen. Die Daten wurden für die statistische Analyse aufbereitet und im Vergleich zu den häufigen Kulturen in der "Normallandschaft" ausgewertet. Anhand von Simulationsmodellen werden Prognosen zur Bestandsentwicklung der Feldvögel auf Ackerstandorten bei verschiedenen Nutzungsszenarien auf Landkreisebene vorgenommen. Modelle dieser Art, die über die bisherigen Analyseverfahren mit Daten zur Revierdichte hinausgehen und vor allem Daten zum Bruterfolg der Feldvögel berücksichtigen, sind für den Erhalt der Biodiversität in der Agrarlandschaft von größter Wichtigkeit
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Durch den Klimawandel wird es zu erheblichen Veränderungen der Biodiversität weltweit und in Deutschland kommen. Änderungen in der Phänologie, dem Verbreitungsmuster oder der Migration sind bei einer Reihe von Arten bereits nachweisbar. Damit wird es in Zukunft auch zu Veränderungen von Artengemeinschaften und deren Lebensräumen kommen. Ziel der hier vorgestellten Studie ist es, zur Abschätzung der Bedeutung von biotischen Interaktionen sowie von Extremereignissen für die Verbreitung von Arten in Zeiten des Klimawandels einen Beitrag zu leisten. Dazu wurden Verbreitungsmodelle für ausgewählte FFH-Tierarten sowie erstmals FFH-Lebensraumtypen erstellt und exemplarisch durch Berücksichtigung biotischer Interaktionspartner sowie Ausbreitungsdistanzen weiterentwickelt. Die Bedeutung biotischer Interaktionen für die Reaktion von Arten auf den Klimawandel konnte durch Analyse von Daten aus dem EVENT-Projekt der Universität Bayreuth belegt werden. Möglichkeiten zur Analyse von Lücken im Schutzgebietsnetz Natura 2000 konnten anhand einer Konnektivitätsanalyse für ausgewählte Lebensraumtypen gezeigt werden. Die Ergebnisse der Studie erhärten die stark zunehmende Bedeutung des Klimawandels für den Wandel von Biodiversität und Ökosystemen. Die Reaktionen einzelner Arten und erst recht Lebensgemeinschaften sind bisher aber erst in Ansätzen erforscht. Trotz dieser Unsicherheiten muss der Naturschutz bereits heute pro aktiv handeln und geeignete Strategien für die kommenden Jahrzehnte entwickeln. Die vorliegenden Ergebnisse stellen für die Akteure im Naturschutz eine wertvolle Informationsbasis dar, um darauf aufbauend konkrete Handlungsoptionen z. B. für eine robuste Anpassung des Managements von Schutzgebieten an den Klimawandel zu entwickeln.
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Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat im Jahre 2011 eine Tagung zu Good Practice-Beispielen des deutschen Nationalparkmanagements durchgeführt. Ziel war es, moderne und gute Managementbeispiele vorzustellen und einen Meinungsaustausch zwischen den Nationalparkverwaltungen dazu herzustellen. Die hier veröffentlichten Beiträge bilden ein breites und aktuelles Spektrum der vielfältigen Aufgaben von Nationalparkverwaltungen ab und sind geeignet, von anderen Nationalparken ggf. aufgegriffen zu werden. Schwerpunkte der Tagung bildeten das Arten- und Schalenwildmanagement, Aspekte der Nationalparkentwicklung inkl. deren Erfassung und Darstellung sowie übergeordnete Fragestellungen. Die Zusammenstellung der Beiträge in diesem Band dient auch als fachlicher Beitrag zum sog. Schutzgebietsprogramm gemäß den Beschlüssen der 7. Vertragsstaatenkonferenz des "Übereinkommens über die biologische Vielfalt" (CBD) im Jahre 2004.
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Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2013 und Erreichung der Biodiversitäts- und Umweltziele
(2013)
Der Schutz und die Erhaltung der biologischen Vielfalt sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die landwirtschaftliche Nutzfläche nimmt rund die Hälfte der Fläche Deutschlands und der Europäischen Union ein. Wie diese bewirtschaftet wird, hat entscheidenden Einfluss auf die Biodiversität der Agrarlandschaft. Daher sind die Agrarpolitik und die Agrarförderung wichtige Faktoren für die Erreichung der Biodiversitäts- und Umweltziele insgesamt. Der aktuelle Reformprozess der EU-Agrarpolitik der Jahre 2010-2013 hat zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Frage geführt, wie die landwirtschaftliche Nutzung so gesteuert werden kann, dass der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt und umgekehrt werden kann. Dazu wurde vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) ein Vorhaben initiiert, das eingehend die bisherige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union analysiert und mögliche Politikoptionen für die künftige Ausgestaltung untersucht. Ein weiteres Vorhaben wurde zur Thematik der Ökologischen Vorrangflächen in der künftigen GAP durchgeführt.
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Biosphärenreservate sind internationale, von der UNESCO anerkannte Schutzgebiete. Sie verfolgen das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und dienen gleichzeitig als Modellregionen für neue Methoden und Wirtschaftsweisen. Eine nachhaltige touristische Entwicklung, die den Schutz der Ressourcen mit einer wirtschaftlichen Entwicklung unter Einbeziehung der Bevölkerung vor Ort anstrebt, stellt eine Möglichkeit zur Erfüllung der Ziele und Funktionen dar. Quantifizierbare Daten zur wirtschaftlichen Bedeutung des Naturtourismus in Biosphärenreservaten sowie zu Besucherstruktur und Nachfrage sind entscheidende Grundlagen für eine langfristige Inwertsetzung der Gebiete. Der vorliegende Band versucht daher zunächst anhand von sechs Fallbeispielen, den Stellenwert des Tourismus in deutschen Biosphärenreservaten für die jeweilige regionale Wirtschaft zu bestimmen. Mittels einer Hochrechnung wird abgeschätzt, wie sich die Situation für Biosphärenreservate deutschlandweit darstellt. Die Resultate machen deutlich, dass der mit Biosphärenreservaten verbundene Tourismus durchaus einen beachtlichen wirtschaftlichen Beitrag für die Regionalwirtschaft leistet. Biosphärenreservate in Deutschland besitzen also reelle Chancen, langfristig zu erfolgreichen Destinationen im deutschen Tourismusmarkt zu werden. Zum anderen bieten die Resultate der vorliegenden Studie eine wichtige Grundlage, um eine höhere Akzeptanz und die Entwicklung von Strategien für eine nachhaltige Entwicklung in den deutschen Biosphärenreservaten zu erreichen.