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The EU Biodiversity Strategy 2030 calls on cities to promote urban nature in the form of ‘Urban Nature Plans’ for the protection of biodiversity, for climate change mitigation and adaptation and for the quality of life in cities, and to set ambitious targets for this. This brochure transfers the approach of Urban Nature Plans to the German context and offers concrete tips for implementation. This includes a checklist to determine the extent to which a municipality‘s existing plans already correspond to Urban Nature Plans.
Die mit dieser BfN-Schrift vorgelegten Ergebnisse zeigen, dass aktuell mindestens 2.230 gebietsfremde Gefäßpflanzenarten wild lebend in Deutschland vorkommen. Im Rahmen durchgeführter Invasivitätsbewertungen konnten dabei für 121 Arten negative naturschutzfachliche Auswirkungen festgestellt werden. Anhand von ergänzenden Analysen wird vermutet, dass die Gefährdung der biologischen Vielfalt durch gebietsfremde Arten in Zukunft weiter zunehmen wird.
Im Rahmen zunehmender Diskussionen zum verstärkten Einsatz von gebietsfremden Tierarten als Kontrollarten im biologischen Pflanzenschutz ist es unerlässlich, mögliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt im Vorfeld einer Ausbringung fach- und sachgerecht zu bewerten. Die durch das Bundesamt für Naturschutz herausgegebene Methode ermöglicht unter Einhaltung der naturschutzrechtlichen Vorgaben eine eindeutige Entscheidung bezüglich der geplanten Ausbringung einer Tierart im Rahmen des biologischen Pflanzenschutzes. Eine derartige Methode war bislang in Deutschland nicht verfügbar und wird hier erstmals vorgelegt.
Methodik der naturschutzfachlichen Invasivitätsbewertung für gebietsfremde Arten (NIB) – Version 2.0
(2025)
Waschbären in Deutschland
(2024)
Zurückgehend auf Aussetzungen und Ausbrüche aus Pelzfarmen seit den 1930er-Jahren bilden Waschbären (Procyon lotor) heutzutage in Deutschland wachsende Populationen, was sich auf Mensch und Natur auswirkt. Dabei werden Waschbären sehr unterschiedlich als invasiv oder aber charismatisch wahrgenommen. Um Einschätzungen zu Auswirkungen und Managementoptionen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zu erfassen, wurden (i) Zeitungsartikel aus dem Zeitraum 2010-2021 analysiert, (ii) semistrukturierte Interviews mit Expertinnen und Experten aus urbanen Regionen in Bayern, Berlin, Hessen und Sachsen in den fünf Bereichen Beratung, Jagd, Naturschutz, Tierschutz und Verwaltung durchgeführt und (iii) wurde eine Online-Umfrage erstellt. Die Zeitungsanalyse zeigte eine negativere Berichterstattung in Bundesländern mit größerer Jagdstrecke und Jagdstreckendichte, die als Indikatoren für die Größe bzw. Dichte der Waschbärenpopulation dienten. Die Interviews ergaben, dass in Bundesländern mit großem Waschbärvorkommen ein größeres Spektrum von Auswirkungen und Maßnahmen bekannt ist. In Hessen und Berlin setzt man insbesondere auf Strategien zum Zusammenleben, z. B. durch Verhinderung von Hauseinstiegen, in Bayern vornehmlich auf Bejagung. Schließlich lassen Interviews und Online-Umfrage auf große Unterschiede zwischen den fünf Bereichen bzgl. der Einschätzung der Auswirkungen und der Managementmaßnahmen schließen.
Blue Carbon bezeichnet den in Meeres- und Küstenökosystemen gespeicherten organischen Kohlenstoff. In der aktuellen Klima- und Biodiversitätskrise gewinnt die Fähigkeit mariner Ökosysteme bzw. Biotope Kohlenstoff langfristig zu speichern an Bedeutung und wird aktuell intensiv qualitativ und quantitativ erforscht. Eine Studie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) fasst den aktuellen Kenntnisstand über die Blue-Carbon-Potenziale für die deutsche Nord- und Ostsee zusammen. Seegraswiesen und Salzmarschen sind bereits als Blue-Carbon-Ökosysteme definiert und deren Beitrag zur Abmilderung der Klima- und Biodiversitätskrise ist anerkannt. Die Rolle von Makroalgen, marinen Sedimenten und biogenen Riffen ist derzeit noch nicht geklärt. National existieren bisher nur wenige publizierte, verwertbare und räumlich ausreichend gut aufgelöste Daten, die das Blue-Carbon-Potenzial aufzeigen. Im Kampf gegen den Klimawandel bedarf es eines ganzheitlichen Schutzes von Blue Carbon, wobei es jedoch noch offene Fragestellungen zu bearbeiten gilt. Aufbauend auf den Erkenntnissen der BfN-Studie werden Strategien diskutiert, die gezielt zur Förderung und zum Schutz der Blue-Carbon-Potenziale beitragen.
Einheimische Gehölzarten spielen eine herausragende Rolle für die Erhaltung der einheimischen Insektenfauna. Von 8.127 geprüften, weitestgehend phytophagen (pflanzenfressenden), in Deutschland vorkommenden Blattkäfern, Prachtkäfern, Rüsselkäfern, Pflanzenwespen, Schmetterlingen, Wanzen, Wildbienen und Zikaden sind 3.140 Arten (38,6 %) auf Gehölze als Nahrungspflanzen angewiesen. Diese phytophage Gilde umfasst je nach Gehölzart 23-36 % der daran lebenden Insektenarten. Gemeinsam mit den übrigen Gilden (z.B. Räuber, Parasitoide und Zersetzer) ist die Anzahl der direkt oder indirekt von Gehölzen abhängigen Insektenarten deutlich höher und entspricht etwa einem Drittel aller in Deutschland vorkommenden Insektenarten. Unter den in diesem Beitrag betrachteten, in mindestens einem Entwicklungsstadium an Gehölzen fressenden Phytophagen sind 88,6 % der Insektenarten auf Gehölze aus Gattungen angewiesen, die mit mindestens einer einheimischen Art in Deutschland vertreten sind. 10,0 % der betrachteten Insektenarten nutzen sowohl Gehölzgattungen mit mindestens einer einheimischen Art als auch Gehölzgattungen, die in Deutschland nur mit gebietsfremden Arten vertreten sind. 1,4 % ernähren sich ausschließlich an Gehölzgattungen, die in Deutschland nur mit gebietsfremden Arten vertreten sind. In Deutschland gebietsfremde Gehölzarten, ohne einheimische Verwandte auf Gattungsebene, sind nur für wenige eingeschleppte Insektenarten oder solche mit einem sehr breiten Nahrungsspektrum als Nahrungspflanzen geeignet und spielen somit für die Erhaltung der einheimischen Insektenvielfalt eine untergeordnete Rolle.
10 [Zehn] Jahre Monitoring belegen die Wiederherstellung Magerer Flachlandmähwiesen in Luxemburg
(2024)
Aufgrund der starken Gefährdung von Grünlandhabitaten in Mitteleuropa gibt es auf europäischer und nationaler Ebene klare Zielvorgaben für deren Wiederherstellung. In Luxemburg wird langfristig die Renaturierung von über 4.000 ha des Fauna-Flora-Habitat-Lebensraumtyps (FFH-LRT) Magere Flachlandmähwiese (FFH-LRT 6510) angestrebt. Im Südwesten Luxemburgs wurden seit mehr als 15 Jahren Grünlandrenaturierungen mit autochthonem Spendermaterial (frisches Mahdgut oder direkt geerntete Saatgutmischung) durchgeführt. Zur Erfolgskontrolle wurden die Maßnahmen seit 2012 von einem vegetationskundlichen Monitoring begleitet. Für den vorliegenden Beitrag wurden 202 Artenlisten von 43 Wiederherstellungsmaßnahmen auf ehemaligen Grünland-, Acker- und Fichtenforststandorten ausgewertet, die als Zielbiotop den FFH-LRT 6510 hatten. Dabei wurde die Entwicklung der renaturierten Bereiche in Bezug auf die Artenzusammensetzung der Blütenpflanzen, die Anzahl und Deckungssumme definierter Zielarten und das Kräuter-Gräser-Verhältnis geprüft und die Anzahl an Zielarten für die Spender- und Empfängerflächen miteinander verglichen. Als Parameter der Erfolgskontrolle wurden die Übertragungsraten der Zielarten berechnet. Die Empfängerflächen wurden Wertstufen für das lebensraumtypische Arteninventar des FFH-LRT 6510 zugeordnet. Die Renaturierungen konnten - auch in Abhängigkeit von ihrer Vornutzung - als sehr erfolgreich eingestuft werden. Das Artenspektrum der renaturierten Bereiche hat sich dem der Spenderflächen genähert und die Anzahl der Zielarten konnte auf den Empfängerflächen signifikant erhöht werden. Insgesamt wurden mittlere Übertragungsraten von 45-76 % der Zielarten erreicht. Vor allem haben sich häufige Zielarten gut etablieren können, während seltene Zielarten nur in geringem Umfang übertragen wurden. 90 % der betrachteten Empfängerflächen erreichten in Bezug auf die lebensraumtypische Artenzusammensetzung des FFH-LRT 6510 die Wertstufe A. Im Einklang mit anderen Studien kann geschlussfolgert werden, dass der Renaturierungserfolg im mesophilen Grünland bereits nach 3 - 4 Jahren überprüft werden kann. Zur umfassenden Bewertung des Erfolgs von Grünlandrenaturierungen fehlt es bislang jedoch an einheitlichen Erfassungsstandards. Ein Monitoring nach Wiederherstellungen von Graslandlebensräumen mittels standardisierter Methode und einheitlicher Parameter wird als zwingend notwendig erachtet, um gezielte Nachbesserungen vornehmen zu können. Zielarten, die sich schlecht bzw. nicht etablieren konnten oder in den Spenderflächen fehlen, sollen nachträglich durch Einsaat oder Auspflanzung eingebracht werden.