Naturschutz und Biologische Vielfalt
170 (6)
Die Gesamtartenliste der sich im Süßwasser reproduzierenden Fische und Neunaugen Deutschlands umfasst 111 etablierte Arten. Eine Rote-Liste-Kategorie wird für die 90 indigenen und archäobiotischen Arten ermittelt. Die bundesweite Gefährdungsanalyse beruht auf den länderspezifischen Einschätzungen von 59 Expertinnen und Experten aus allen Ländern und wurde durch eine quantitative Auswertung der Befischungsdaten von 6.424 Messstellen aus den Programmen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie bzw. der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie Erkenntnisse aus weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen gestützt. Insgesamt werden 9 Arten als ausgestorben oder verschollen und 38 weitere als bestandsgefährdet (Rote-Liste-Kategorien 1, 2, 3 und G) eingestuft. Von Letzteren sind 11 Arten vom Aussterben bedroht. Der zuvor als ausgestorben betrachtete Tiefseesaibling Salvelinus profundus und der verschollen geglaubte Steingreßling Romanogobio uranoscopus wurden wiederentdeckt. Deutschland hat für die weltweite Erhaltung von 21 Arten eine erhöhte Verantwortlichkeit, darunter befinden sich 7 Endemiten. Süßwasserfische und Neunaugen werden maßgeblich durch Gewässerverschmutzung und -ausbau gefährdet. Darüber hinaus gibt das Schwinden von Süßwasserfisch- und Neunaugenbeständen durch die in den letzten Jahren vermehrt auftretenden Dürresommer einen Ausblick auf die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels.
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Wiedervernetzung von Lebensraumkorridoren über bestehende Bahntrassen (ICE, IC, Güterverkehr)
(2023)
170 (5)
Mehr als ein Vierteljahrhundert nach einer 1996 veröffentlichten „Provisorischen Roten Liste der phytoparasitischen Pilze Deutschlands“ von Oliver Foitzik (†) ist das hier vorgelegte Werk die erste umfassende Überarbeitung dieser Organismengruppe mit einer detaillierten Analyse der Gefährdungssituation. Es werden die vier Großgruppen Brandpilze, Rostpilze, Echte Mehltaupilze und Falsche Mehltaue einschließlich der Weißroste in ihrer traditionellen Umgrenzung behandelt. Für das Gebiet wurden 1.445 Taxa betrachtet, von denen 1.196 etabliert und Indigene oder Archäobiota sind. Von diesen stehen 619 Taxa auf der Roten Liste. 125 Taxa sind ausgestorben oder verschollen, weitere 408 Taxa sind bestandsgefährdet (Rote-Liste-Kategorien 1, 2, 3 und G). Für die weltweite Erhaltung von 13 Taxa hat Deutschland eine erhöhte Verantwortlichkeit. Als obligate Parasiten und wichtige funktionelle Glieder von terrestrischen Ökosystemen sind die hier behandelten Pilze auf das Engste mit ihren Wirtspflanzen verbunden, sie sind erhaltenswert und schutzbedürftig. Ihr Überleben ist nur gemeinsam mit den Wirtspflanzen möglich. Wesentliche Gefährdungsfaktoren der phytoparasitischen Kleinpilze sind die Nutzungsintensivierung in der Land- und Forstwirtschaft, die Anwendung von Fungiziden, das Aufgeben der Nutzung von ertrags- und nährstoffarmen Standorten, die Entwässerung von Feuchtgebieten, die Unterbindung einer natürlichen Lebensraumdynamik, z. B. in Wäldern und an Fließgewässern, sowie die zunehmende Inanspruchnahme offener Flächen durch Baumaßnahmen.
174
Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist eine Leitart des Naturschutzes. In diesem Werk werden die Ergebnisse eines Projektes vorgestellt, das von 2011 bis 2018 als eines der ersten im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wurde. Durchgeführt wurde das Projekt vom NABU Niedersachsen mit seinen Partnern. Durch den überregionalen Ansatz in fünf Bundesländern wurde auf großer Fläche die Gelbbauchunke gefördert. Ganz im Sinne der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt haben im Projekt verschiedenste gesellschaftliche Gruppen zusammengearbeitet. Das vorliegende Werk enthält konkrete und übertragbare Naturschutzempfehlungen, Forschungserkenntnisse aus den einzelnen Projektregionen, Praxiserfahrungen zur Ex-situ-Haltung und Wiederansiedlung von Gelbbauchunken und vieles mehr.
172 (2.2)
Die Europäische Union hat mit der Etablierung der Fauna-Flora-Habitat-richtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) das Schutz-gebietssystem Natura 2000 begründet, welches die biologische Vielfalt der Arten und Lebensräume dauerhaft sichern und entwickeln soll.
Der Band 2.2 dieses FFH-Handbuchs ist der zweite von drei Teilbänden einer erheblich erweiterten Neuauflage (der Grundlagenband, Band 1 ist in Vorbereitung; Teilband 2.1 mit den LRT 1110 bis 5130 ist Anfang 2021 erschienen). In detaillierten Steckbriefen werden der zweite Teil der 93 in Deutschland vorkommenden und zu schützenden Lebensraumtypen (LRT 6110 bis 9430) in Wort und Bild beschrieben. Dazu wurden u. a. das EU-Interpretations-Handbuch, die FFH-Handbücher der Bundesländer sowie umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse von Forschungsprojekten ausgewertet. Es wurden neue europäische Standards der Biotopklassifikation und der Vegetationskunde berücksichtigt und der aktuelle Kenntnisstand zu den charakteristischen Arten zusammengetragen. Aktuelle Verbreitungskarten und die Bewertung gemäß des nationalen Berichts 2019 bieten zusätzliche deutschlandweite Informationen.
Das FFH-Handbuch betrachtet alle wesentlichen Aspekte im Zusammenhang mit der Umsetzung der Naturschutzrichtlinien und wendet sich somit sowohl an den behördlichen Natur- und Umweltschutz, an Planungsbehörden, -träger und -büros als auch an Naturschutzverbände und naturschutzfachlich Interessierte.
172 (2.1)
Die Europäische Union hat mit der Etablierung der Fauna-Flora-HabitatRichtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) das Schutzgebietssystem Natura 2000 begründet, das die biologische Vielfalt der Arten und Lebensräume dauerhaft sichern und entwickeln soll. Der Band 2.1 dieses FFH-Handbuchs ist der erste von drei Teilbänden einer erheblich erweiterten Neuauflage (der Grundlagenband, Band 1, und der Teilband, Band 2.2, mit den LRT 6110 bis 9430 sind in Vorbereitung). In detaillierten Steckbriefen werden die ersten 45 der 93 in Deutschland vorkommenden und zu schützenden Lebensraumtypen (LRT 1110 bis 5130) detailliert in Wort und Bild beschrieben. Dazu wurden u. a. das EU-Interpretations-Handbuch, die FFH-Handbücher der Bundesländer sowie umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse von Forschungsprojekten ausgewertet. Es wurden neue europäische Standards der Biotopklassifikation und der Vegetationskunde berücksichtigt und der aktuelle Kenntnisstand zu den charakteristischen Arten zusammengetragen. Aktuelle Verbreitungskarten und die Bewertung gemäß des nationalen Berichts 2019 bieten zusätzliche deutschlandweite Informationen. Das FFH-Handbuch betrachtet alle wesentlichen Aspekte im Zusammenhang mit der Umsetzung der Naturschutzrichtlinien und wendet sich somit sowohl an den behördlichen Natur- und Umweltschutz, an Planungsbehörden, -träger und -büros als auch an Naturschutzverbände und naturschutzfachlich Interessierte.
171
Erfolgskontrollen als integraler Bestandteil von Programmen und Projekten sowie weiterer Maßnahmen des Naturschutzes dienen vorrangig der Überprüfung, ob ein Erfolg von fachlich hergeleiteten Maßnahmen eingetreten ist. Weiterhin sollen sie Fehlentwicklungen aufdecken und Hinweise geben, wie Abläufe effektiver gestaltet werden können. Ziel ist es, zu prüfen, ob und wie der Wirkungsgrad von Naturschutz-Aktivitäten (das "Outcome") erhöht werden kann. Damit tragen sie ebenfalls dazu bei, Mittel und Ressourcen effizienter einzusetzen. Darüber hinaus liefern Erfolgskontrollen Hinweise und Argumente für einen weiteren Handlungsbedarf, z. B. nach der Beendigung von Projekten. Die Beiträge dieses Tagungsbandes basieren auf Vorträgen der BfN-Tagung „Erfolgskontrollen im Naturschutz“ im Dezember 2018 an der Internationalen Naturschutzakademie Insel Vilm. Dabei wurden insbesondere Erfolgskontrollen von Naturschutzprogrammen und -projekten sowie von Management- und Renaturierungsmaßnahmen in verschiedenen Ökosystemen vorgestellt. Hier lag der Schwerpunkt auf Mooren, Auen und Fließgewässern, Magerrasen, Heiden und dem Grünland. Weitere Beiträge befassen sich mit den Ergebnissen von Projekten und Aktivitäten zur Förderung von Ziel- und Verantwortungsarten bzw. von Wiederansiedlungen.
173
Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens wurde ein Konzept zur Erforschung und Implementierung wirksamer Fischschutz- und Fischabstiegseinrichtungen an den bundeseigenen Wasserkraftstandorten in Eddersheim und Griesheim am Main sowie ggf. alternativer Verfahren erarbeitet. Die unter Bundesverwaltung stehenden und von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) betriebenen Wasserkraftwerke sollen als Pilotstandorte etabliert werden, um die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendbarkeit verfügbarer Fischschutzeinrichtungen und Fischabstiegsanlagen an großtechnischen Wasserkraftstandorten zu evaluieren, diesbezügliche Wissensdefizite zu identifizieren und methodische Wege zur Schließung bestehender Kenntnislücken aufzuzeigen. Der vorliegende Bericht umfasst eine umfangreiche Literaturauswertung zu relevanten fischbiologischen Grundlagen sowie zu Maßnahmen für Fischschutz und Fischabstieg an großen Wasserkraftanlagen. Er bietet damit eine fundierte und hilfreiche Grundlage für die Maßnahmenauswahl an großen Wasserkraftanlagen.
70/5
Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 5: Wirbellose Tiere (Teil 3)
(2021)
170 (4)
Elf Jahre nach dem Erscheinen der Vorgängerfassung von 2009 liegt eine aktualisierte Rote Liste der Amphibien Deutschlands vor. Sie gibt in differenzierter Form Auskunft über unsere wild lebenden Schwanz- und Froschlurche und ihre Gefährdungssituation. Dabei werden nicht nur die in ihrem Bestand bedrohten Arten behandelt. Die Gesamtartenliste enthält alle 21 in Deutschland wild lebenden Amphibienarten, von denen 20 bewertet werden. Die Rote Liste der Amphibien geht wie alle Roten Listen über eine reine Inventur und die Beschreibung von Bestandstrends und Rückgangsursachen hinaus. Sie beinhaltet umfassende Artkapi-tel, die neben Erläuterungen zur Gefährdungseinstufung auch Hinweise geben, wie sich die Bestandssituation der einheimischen Amphibien verbessern lässt. Zudem wird die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung der Arten eingeschätzt. Die Rote Liste der Amphibien wurde von erfahrenen Experten und Expertinnen der Zoologie, Freilandökologie und Naturschutzbiologie verfasst. Mit ihr liegt Band 4 der Reihe „Rote Liste der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands“ 2020 ff. vor.
170 (3)
Elf Jahre nach dem Erscheinen der Vorgängerfassung von 2009 liegt eine aktualisierte Rote Liste der Reptilien Deutschlands vor. Sie gibt in differenzierter Form Auskunft über unsere wild lebenden Echsen, Schlangen sowie eine Schildkrötenart und ihre Gefährdungssituation. Dabei werden nicht nur die in ihrem Bestand bedrohten Arten behandelt. Die Gesamtartenliste enthält alle 14 in Deutschland wild lebenden Reptilienarten. Insgesamt werden 12 Arten und eine Superspezies aus zwei Taxa bestehend bewertet.Die Rote Liste der Reptilien geht wie alle Roten Listen über eine reine Inventur und die Beschreibung von Bestandstrends und Rückgangsursachen hinaus. Sie beinhaltet umfassende Artkapitel, die neben Erläuterungen zur Gefährdungseinstufung auch Hinweise geben, wie sich die Bestandssituation der einheimischen Reptilien verbessern lässt. Zudem wird die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung der Arten eingeschätzt.Die Rote Liste der Reptilien wurde von erfahrenen Experten und Expertinnen der Zoologie, Freilandökologie und Naturschutzbiologie verfasst. Mit ihr liegt Band 3 der Reihe „Rote Liste der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands“ 2020 ff. vor.
169
Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen an Wasserkraftanlagen sind zentrale Maßnahmen zum Schutz von Fischen vor turbinenbedingten Schädigungen sowie zur Gewährleistung eines sicheren Fischabstiegs. Zwar wurde der Kenntnisstand zur Errichtung wirksamer Anlagen in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert, das Verhalten der Fische als wesentliche Grundlage zur Bemessung funktionsfähiger Fischschutz- und Abstiegskonzepte ist bislang allerdings noch wenig erforscht. Das Wissen über Reaktionen und Verhaltensmuster von Fischen bei bestimmten Strömungsbedingungen und Anlagengestaltungen liefert jedoch wichtige Hinweise zur Konstruktion wirksamer Anlagen. Vor diesem Hintergrund wurde das Verhalten verschiedener Fischarten an sog. Flachrechen-Bypassrinnen-Systemen untersucht. Im Fokus dieser gemeinsamen von Biolog*innen und Wasserbauingenieur*innen durchgeführten Laboruntersuchungen stand das Verhalten abwandernder Fische an Wasserkraftanlagen mit flach zur Sohle geneigtem Rechen mit Bypassrinne. Der Bericht fasst den bisherigen Kenntnisstand zu Flachrechen-Bypassrinnen-Systemen zusammen und leitet aus den beobachteten Reaktionen und Verhaltensmustern der detailliert beschriebenen Laborversuche - unter Berücksichtigung der spezifischen hydraulischen Verhältnisse - erste Empfehlungen für die Anordnung, die Konstruktion und den Betrieb des Systems ab.
167
The EU Commission initiated the Natura 2000 Biogeographical Processes (BGP) as an approach to strengthen knowledge exchange and networking among Member states with regard to enhanced management of habitat types and species protected by the Habitats Directive. Many Member states are facing the challenge of conserving Annex I forest habitat types promoted by (former) human management activities, growing on sites with differing potential natural vegetation. Nonintervention and subsequent natural succession would lead to extensive losses of area of these habitat types. For this reason, the German Federal Agency for Nature Conservation (BfN) conducted a workshop on this issue based on input and experience of experts from various countries and disciplines. One focus was on oak and oakhornbeam forest habitat types in Germany and France with excursions to respective stands in the Bienwald (Germany) and the Northern Vosges (France). Other habitat types like lichen pine forests or chestnut woods was also been addressed. This volume presents the proceedings of this workshop. ABSSPR 001=en
166
Der Gebietsschutz ist eines der zentralen und klassischen Instrumente des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Deutschland. Schutzgebiete haben eine wichtige Bedeutung für die Sicherung und Entwicklung der biologischen Vielfalt, der Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts und der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft einschließlich der landschaftsgebundenen Erholungsnutzung. Dieser Band präsentiert die Ergebnisse eines vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit finanzierten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens zu den Steuerungspotenzialen des Gebietsschutzes. Der Schwerpunkt des Vorhabens lag auf dem Landschaftsschutzgebiet. Ein besonderer Fokus richtete sich zudem auf die Frage der Steuerung des Ausbaus erneuerbarer Energien mithilfe des Gebietsschutzes. Der Band enthält eine systematische Analyse aller nationalen Kategorien des Gebiets- und Objektschutzes, eine Präsentation der Ergebnisse empirischer Untersuchungen zu Landschaftsschutzgebieten in acht Beispielregionen, eine vertiefte Bearbeitung ausgewählter Handlungsfelder und Steuerungsaspekte im Hinblick auf Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie die Ableitung von Empfehlungen insbesondere zu Landschaftsschutzgebieten und zur Steuerung des Ausbaus erneuerbarer Energien mit Mitteln des Gebietsschutzes. Die Analysen und Empfehlungen basieren auf einer Auswertung wissenschaftlicher Veröffentlichungen, juristischer Kommentarliteratur und der zum Thema ergangenen Rechtsprechung sowie auf der Analyse ausgewählter Landschaftsschutzgebietsverordnungen, Experteninterviews und auf den Diskussionsergebnissen eines Fachworkshops.
165
Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung ist als grundlegendes und zentrales Instrument des Naturschutzes und der Landschaftspflege allgemein anerkannt. Ihr kommt eine entscheidende Bedeutung als Bestandteil der modernen Naturschutzpolitik und als konkrete Handlungsnorm zur Bewahrung der biologischen Vielfalt zu. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesamt für Naturschutz ein Forschungs -und Entwicklungsvorhaben zur Methodik der Eingriffsregelung im bundesweiten Vergleich beauftragt. Basierend auf einer bundesweiten Recherche zum Stand der derzeitigen Methodenanwendung wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede identifiziert. Im hiermit vorgelegten Abschlussbericht werden die Arbeits- und Entscheidungsschritte der Eingriffsregelung in dreizehn Blöcken vertiefend analysiert. Die Arbeit endet mit einer übergreifenden Zusammenführung der Ergebnisse im Hinblick auf das Primat des funktionalen Naturalausgleichs. Abgerundet wird der Band durch einen Ausblick mit Perspektiven zur weiteren Nutzbarkeit der Ergebnisse.
70/7
Der vorliegende Band der Roten Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands behandelt die Pflanzengruppen der terrestrischen, limnischen und marinen Lebensräume (mit Ausnahme der marinen Makroalgen, die schon in Band 2 bei den Meeresorganismen publiziert wurden). Damit ist die Gefährdungsanalyse der Pflanzen in dieser Reihe abgeschlossen. In diesem Band werden die Farn- und Blütenpflanzen (Trachaeophyta) mit 4.305 Taxa und die Moose (Anthocerophyta, Marchantiophyta und Bryophyta) mit 1.195 Taxa vollständig behandelt. Die ebenfalls hier behandelten vier Algengruppen, die limnischen Braunalgen (Phaeophyceae) und Rotalgen (Rhodophyta), die limnischen Kieselalgen (Bacillariophyta), die Schlauchalgen (Vaucheriaceae) sowie die Zieralgen (Desmidiales), umfassen mit 3.152 Taxa etwa 60 % der in Deutschland etablierten Algentaxa. Die Roten Listen informieren über die Bestandssituation, Gefährdung der Taxa sowie Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung, sie sind damit eine unentbehrliche Grundlage für die Naturschutzpraxis. Dieser umfassende Überblick wird ergänzt durch Gesamtartenlisten sowie zahlreiche Zusatzinformationen zur Biologie, Vielfalt und Bedeutung der behandelten Pflanzengruppen.